Leenders: "Wollen den 1.FC Kleve nicht kaputt machen"

Alle Fotos: Heinz Holzbach
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Will die Politik den 1.FC Kleve kaputt machen? "Nein", sagt Dr. Artur Leenders. Kleves stellvertretender Bürgermeister erläutert auf der öffentlichen Pressekonferenz des Vereins, warum der Hauptausschuss in der letzten Sitzung so knallhart den öffentlichen Zuschuss vom Verein zurückfordert: "Weil wir unseren Bürgermeister schützen müssen." Es geht um eine mögliche Insolvenzverschleppung, dafür haftet der Bürgermeister persönlich, erklärt Leenders. "Wenn die Stadt nicht zahlt, ist der Verein platt". Das sind so Sätze, mit denen (ehemalige) Vereinsverantwortliche öffentlich Druck gemacht haben. Ohne offenbar die Brisanz zu erkennen, die dahinter steckt.
"Wir haben Fehler gemacht", gestand dann auch der kommissarische Vorsitzende Lukas Verlage ein. Obwohl der die Misere nun wirklich nicht zu verantworten hat, sondern versucht, seit August zusammen mit Christan Nitsch und Joris Ernst die Karre aus dem Dreck zu ziehen.
Spenden in Höhe von 1,15 Millionen Euro Spenden haben 19 Unternehmer in den letzten Tagen zugesagt. Die fließen erst, wenn der Stadion fertig gebaut wird. Und wenn die Zuschüsse der Stadt fließen. Sonst droht dem 1. FC Kleve tatsächlich die Insolvenz. Demütig baten die neuen Verantwortlichen um eine zweite Chance. Ob sich die Politik davon beeindrucken lässt? Lukas Verlage: "Wenn clevere Leute sich zusammensetzen, gibt es auch clevere Lösungen." Dieser Spruch gefiel auch dem Vize-Bürgermeister: "Ja, darum geht es", sagte Leenders. Aber nur leise ...

Autor:

Klaus Schürmanns aus Kleve

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4 Kommentare

am 06.11.2010 um 09:44
Gelöschter Kommentar
Klaus Schürmanns aus Kleve
am 06.11.2010 um 20:56

Die Fans haben schon kapiert, wer in der Vergangenheit Mist gebaut hat. Darum werden zur Zeit auch die Stadtverordneten in Kleve nicht angepöbelt, die den 1.FC Kleve am Mittwoch in der Ratssitzung mit einer falschen Entscheidung in den Ruin treiben könnten.

Bernd Derksen aus Bedburg-Hau
am 07.11.2010 um 02:00

Wenn es zutreffen würde, dass der “Bürgermeister geschützt werden muss”, so hätte dies bereits klar und deutlich im zuständigen Ausschuss gesagt werden müssen.
Da dies nicht geschah (ich erinnere mich nur an Andeutungen), hege ich Zweifel, dass dieser Punkt wirklich zutrifft bzw. so bedeutsam ist.

Immerhin sagte Leenders bei der Pressekonferenz komplett anderes als im städtischen Ausschuss. Bzw. er setzte andere Akzente. ;-)
Dort wurde der Tagesordnungspunkt von allen Fraktionen primär als Frustablade-Möglichkeit gegenüber dem Verein genutzt. So meine Wahrnehmung.

Sehr lobenswert, dass die Vereinsverantwortlichen in der PK im Sinne einer Verständigung sinnvoller agierten. Nach der Abrechnung im Ausschuss durch den Verwaltungsbeamten und die diesem nachfolgenden Politiker haben sie klug reagiert.
So mein Eindruck.