DLRG-Bootsführer trainierten auf Texel

Foto: DLRG Kleve

„Forecast area Dogger: light to moderare wind, force 4 to 5 from west, south-west, veering later...“ Aufmerksam hören sich Thomas Kersten und Derik Stalder den Wetterbericht an, der aus dem Seefunkgerät des Rettungsbootes „Johanna Sebus“ der DLRG-Ortsgruppe Kleve kommt. Es ist Teil der umfangreichen Vorbereitungen, die die beiden erfahrenen Bootsführer jeden Morgen treffen, bevor es mit der Bootscrew der DLRG zu den Übungsfahrten auf die Nordsee geht.

Wie auch in den vergangenen Jahren hatten sich die Bootsführer der DLRG aus Kleve am Gründonnerstag vor Beginn der eigentlichen Wachsaison aufgemacht, um ihre theoretischen Kenntnisse, sowie auch den praktischen Umgang mit Ihrem Rettungsgerät aufzufrischen. In diesem Jahr hatten sie sich als Übungsgebiet für die Fahrpraxis die Nordsee und das Wattenmeergebiet rund um die holländische Insel Texel ausgesucht. Nicht nur das Einholen des aktuellen Wetterberichts, sondern auch ein umfangreicher Check, vor allem des 80 PS starken Aussenborders, sowie der kompletten nautischen und rettungstechnischen Ausrüstung gehören täglich zur Routine.

„Wir befahren ein anspruchsvolles Seegebiet mit ordentlich Wind und Dühnung, da ist es unabdinglich, dass wir unsere Ausrüstung in Schuss halten und im Vorfeld alles genau checken“ erläutert Thomas Kersten. „Die „Johanna Sebus“ ist ein Rettungsboot- das bedeutet, dass wir damit Menschen retten, nicht dass wir selbst gerettet werden müssen.“ fügt er schmunzelnd hinzu. Derik Stalder studiert derweil die Seekarte mit allen wichtigen Tiefenangaben und Seezeichen rund um die niederländische Ferieninsel, nachdem er die vollautomatischen Rettungswesten der Bootscrew überprüft hat: „Nur für den Fall der Fälle. Wir sind zwar geübte und trainierte Schwimmer, aber wir wollen ja auch für die anderen Wassersportler mit gutem Beispiel voran gehen. Rettungswesten sind an Bord natürlich Pflicht!“

Drei Tage dauerte die von Kersten und Stalder organisierte Fortbildung, an der noch sieben weitere Bootsführer der DLRG Keve teilnahmen. Bereits zum wiederholten Mal begaben sich die Rettungsmänner der Ortsgruppe dazu auf fremdes Terrain. „Unser eigentliches Wachgebiet umfasst den Wisseler See, aber auch zu Einsätzen auf dem Rheinabschnitt zwischen Rees und der holländischen Grenze werden wir immer wieder gerufen.“ sagt Thomes Kersten. „Die Nordsee mit ihrem Wellengang und Strömungen ist da ein völlig anderes Kaliber, was uns wesentlich mehr Konzentration abverlangt, als unser heimisches Revier.“

Kersten und Stalder wissen, wovon sie reden. Seit fast 20 Jahren sind die beiden ehrenamtliche Bootsführer bei der DLRG in Kleve. Aber auch privat haben sie schon etliche Seemeilen auf Nord- und Ostsee unter Segeln zurückgelegt. Für Derik Stalder, der neben den verschiedenen Befähigungsnachweisen für See- und Binnengewässer auch über eine Ausbilder/Prüfer- Lizenz für den DLRG Bootsführerschein verfügt, ist die jährliche Fortbildung eine Herzensangelegenheit: „Es ist immer sinnvoll gut ausgebildet und trainiert in die neue Saison zu starten. Hier, rund um Texel haben wir tolle Möglichkeiten, unsere Rettungsmanöver intensiv zu üben- in einer für uns interessanten Umgebung. Danach sind wir fit für die kommende Saison.“

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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