Dieser Friedhof atmet Geschichte

Die Magie von Beth Haim

Never stop Exploring! Mein Mann und ich bleiben immer auf der Suche nach den kleinen, außergewöhnlichen Juwelen am Wegesrand. Verzeihen Sie / verzeiht mir bitte meine Euphorie, aber dieser ganz alte, portugiesisch-jüdische Friedhof vor den Toren Amsterdams hat mir buchstäblich den Atem geraubt.

Über 400 Jahre alt sind seine Wurzeln (aus 1614) und es soll dort, eingebettet in die Natur, Grabsteine mit künstlerischen Szenen und in Stein gehauene Figuren geben. Es ruhen da auch ein Freund Rembrandts und der Arzt der Maria de Medici, lese ich vorab. 

Soviel zur Theorie - in der Praxis empfing mich helle Frühlingssonne und das - ja, ich muss sagen, stimmungsvolle - Krächzen einiger Raben, als ich das Törchen zu Beth Haim (übersetzt: Haus des Lebens) langsam öffnete. Eine Bank lud direkt zum Verweilen ein, aber ich machte mich auf einen der vorher in der Beth Haim-App gefundenen Rundwege. 

Ehrfuchtsvoll fotografieren? 

Die Frage, die ich mir an solchen Orten immer stelle - kann man überhaupt ehrfuchtsvoll fotografieren? Ich hoffe, es ist mir gelungen. Die Szenen auf den Grabsteinen sind wirklich erstaunlich und ich finde das Relief eines Skeletts, fast versunken im letzten Regenwasser, recht schnell. Gerne würde ich mir all die Geschichten anhören, die diese Gräber erzählen könnten. 

Ich sehe verblühte Schneeglöckchen und sprießende Osterglocken und Tulpen im Gras. Was muss es hier noch viel schöner sein, wenn das Gras wuchert und die Blumen blühen! Schließlich erreiche ich ein Gräberfeld, wie ich es so noch nicht gesehen habe. Dunkler Stein reiht sich an dunklen Stein, der Wind frischt auf und Vögel erheben sich aus dem großen Baum in der Mitte. 

Da fällt es beinahe schwer, ins Hier und Jetzt zurückzukehren... und vielleicht noch einen kleinen Spaziergang über die Zugbrücke vorbei an der imposanten Kirche zu machen. Wen danach der Hunger quält - am Parkplatz steht eine Bude mit Poffertjes ;-)

Hier findet ihr / finden Sie mehr Infos: Beth Haim