Wandern, Natur und Geschichte
Das Bunkermuseum FlaGruKo "Kroontjesbunker"
Schon bei unserem Besuch im Atlantikwall-Centrum Huisduinen bei Den Helder vor gut einem Jahr wurden wir darauf aufmerksam: Der gleich nebenan in den Grafelijkheidsduinen gelegene imposante Kroontjesbunker. Hinter diesem Spitznamen steht einer von nur noch 2 erhaltenen Flakgruppenkommandoständen aus WW2. Wie gerne würde ich solch einen Bunker einmal von innen anschauen!
Ich erfuhr, dass engagierte Freiwillige dabei sind, diesen nach und nach instandzusetzen und möglichst originalgetreu herzurichten. Dies ist natürlich mit viel Arbeit und Herzblut verbunden. Vor unserem nächsten Urlaub nahm ich kurzerhand über die Facebookseite Kontakt auf erkundigte mich, ob und wann eventuell eine Besichtigung möglich wäre. Zu meiner Freude kam schnell eine Antwort und wir konnten an einem Samstag dorthin kommen.
Kroontjesbunker und Mannschaftsunterstände
Schon der Weg in die Dünen stand ein wenig unter Wasser und so trafen wir die Freiwilligen an einem Bunker gegenüber dem Kroontjesbunker an, einem sogenannten Mannschaftsunterstand, der ebenfalls teilweise überflutet war. Auch Ramon Boomstra war dort, mit dem ich auf Facebook geschrieben hatte. Und so durften wir nicht nur den FlaGruKo entdecken, sondern auch einen weiteren trockenen Mannschaftsunterstand im Originalzustand.
Sandig, rußig und voller Graffiti - aber trotzdem so interessant! Als Deutsche fühlt man sich heutzutage zum Glück auch nicht mehr schräg angeschaut, wenn man sich für Bunker im Nachbarland interessiert - sondern teilt gemeinsam das Interesse und die Leidenschaft für die Geschichte. Ramon zeigt uns die Stellen, wo vorher die Betten gestanden haben und erklärt, was in den einzelnen Räumen geschah. Dann geht es auch schon rüber zum Kroontjesbunker.
Getarnt mit Dachpfannen und gelb-grüner Camouflage sah man zu Kriegszeiten ein Haus in den Dünen. Dort wurden die Flugzeuge der Alliierten entdeckt und Daten zur Flugabwehr weitergegeben. Koordiniert übrigens im Diogenes-Bunker bei Arnheim, auch noch ein "Must See" für uns. Eine große kartierte Wand mit der Umgebung erwartete uns im nächsten Raum des Kroontjesbunkes, davor jede Menge alte Telefone und andere Gerätschaften. Enthusiastisch und geduldig erklärt und zeigt uns Ramon alles.
In meinem Element
Hach ja, das wäre ja genau meins, mich dort zu engagieren. Und beispielsweise dabei zu helfen, Eingänge von den im Dünensand verborgenen Bunkern freizulegen. Nur leider eben knapp 3 Stunden zu weit weg!
Schattenseiten
Leider kommt es immer wieder dazu, so berichtete Ramon weiter, dass sich Leute zu den bereits gesicherten Bunkern Zutritt verschaffen, dass dort Schlösser geknackt und Wände verunstaltet werden. So wird der Kroontjesbunker auch von außen leider nicht in Tarnfarbe gestrichen werden können, da ständig neue Schmierereien auftauchen.
Ein ganz herzliches Dankeschön an dieser Stelle nochmal für die spannende und informative Führung! Gerne teile ich diese Erfahrung hier mit Euch / Ihnen im Lokalkompass.
Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
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