Lost Place mit Geschichte
Auf dem Westwall-Wanderweg (Eifel)
Neulich fielen mir die Bilder vom letzten Urlaub in der Eifel wieder in die Hand. Oder besser gesagt, ins Auge auf dem Bildschirm ;-) Darunter diese von unserer Wanderung teilweise neben, manchmal aber sogar auf dem Westwall. Ein Weg voll lebendiger Geschichte rund um Simmerath. Und auf dem Wegweiser stand etwas, was mir gut gefiel: Benutzung auf eigene Gefahr.
Diesen Hinweis hat mit Sicherheit ein schlauer Mensch geschrieben. Endlich mal kein Verbot, keine Bevormundung. Sondern realistisches Abschätzen der eigenen Fähigkeiten ist gefragt. Sowas würde ich mir viel öfter wünschen, sei es am See, in dem man nicht baden darf oder am Kanal, wo das Schlittschuhlaufen untersagt ist.
Aber ich schweife ab. Schon kurz nach Start der Wanderung gelangten wir zu größeren Panzersperren, die zum Westwall gehören. Die ab 1938 geplante und gebaute Befestigungsanlage auf einer Länge von 630 km, vom Niederrhein bis zur Schweiz. Während es am Niederrhein kaum noch Hinweise darauf gibt, ist das in der Eifel völlig anders. In nicht allzu großer Entfernung hat die Schlacht im Hürtgenwald stattgefunden, wo, wie es heißt, allein 56.000 Amerikaner ihr Leben ließen.
Gut, dass diese steinernen Mahnmale hier bestehen bleiben. Unserer Generation das Unvorstellbare bewusst machen. Es ist ein seltsames Gefühl, die schmalen Wände des Walls zu erwandern, zuerst durch eine Moorlandschaft. Wasser gluckert und es ist schwer vorstellbar, dass hier einmal Soldaten gekämpft, gehofft haben und vielleicht auch gestorben sind. In der Stille hier einfach mal hinfühlen, was die Steine uns erzählen könnten.
Später geht es durch Wald und Wiesen weiter, bis sich der Kreis, die Runde schließt.
Fotos: Michael & Christiane B.
Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
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