Im Notfall zur Apotheke nach Irgendwo

- Neustrukturierung beim Apotheken-Notdienst: Künftig kann es passieren, dass Patienten in Kleve keine diensthabende Apotheke finden. Sie müssen dann in Nachbarorte ausweichen.
- Foto: Apothekerkammer Nordrhein
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In der kommenden Woche wird es zum ersten Mal passieren: In Kleve wird keine Apotheke den Apotheken-Notdienst versehen.
Am Mittwoch, 8. Januar, müssen Patienten aus Kleve Apotheken in Emmerich oder Goch anfahren.
„Der Notdienst wurde umgestellt“, erklärt der Sprecher der Apothekerkammer Nordrhein im Kreis Kleve, Ulrich Schlothmann. Die kleinen, handlichen, gedruckten Notdienstkalender, die bisher in jeder Apotheke auslagen, gibt es nicht mehr. Denn die Notdienste wurden auf ein internetbasiertes System umgestellt. Ganz gleich, wo man in welcher Stadt wohnt - die nächste, diensthabende Apotheke darf künftig bis zu 20 Kilometer weit entfernt sein. „Für Patienten aus Kleve wird das sicher eine Umstellung werden, für Menschen, die in einem der umliegenden Dörfer leben, ist die Fahrerei nichts Neues“, so Ulrich Schlothmann im Gespräch mit dem Klever Wochenblatt.
Neben der Notdiensttabelle in Ihrem Klever Wochenblatt können Patienten sich im Bedarfsfall schnell im Internet informieren. Unter der Internetadresse http://www.aknr.de ganz einfach auf der rechten Seite die Startadresse eingeben - schon ist die den Notdienst versehende Apotheke, gefunden. Weiteres Plus aus Sicht der Apothekerkammer: Jeder Arzt, jeder Krankenhausmitarbeiter kann sich schnell informieren und die Adresse an seine Patienten weitergeben. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall.
Denn: Auch Apotheken schließen. Da ein Apotheker aber nicht verpflichtet ist, seine Schließungsabsicht im Vorfeld kundzutun, fanden sich in den bisherigen Notdienstplänen auch Apotheken, deren Betrieb eingestellt war. Die Patienten standen dann vor verschlossenen Türen.
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
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