Schüler Noel Lamers berichtet über die aktuelle Vorbereitung seiner Abiturprüfungen
Eine völlig andere Normalität
Kleve. Am 12. Mai ist es soweit. Auch Noel Lamers wird dann in die Prüfungsphase des Abitures starten. Dennoch ist die Situation, die alljährlich tausende Schüler in Nordrhein-Westfalen betrifft, in diesem Jahr alles andere als alltäglich. Aufgrund des Corona-Virus haben die Schulen in NRW bereits am 16. März ihre Türen geschlossen. Dazu zählt auch das Klever Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, dass der 18-Jährige derzeit besucht. Für ihn stand schnell fest, dass die weitere Vorbereitung zwar anders wird, aber dennoch machbar ist. "Ich habe mir für jedes Abiturfach Lernzettel angefertigt, womit ich nun hauptsächlich lerne. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit Lehrern über E-Mail oder Zoom (Videotelefoniedienst) zu kommunizieren, um Fragen zu stellen oder nach Lernaufgaben zu fragen," erklärt er.
Ein gutes Gefühl
Trotz Krise hat Noel ein gutes Gefühl bei der finalen Vorbereitung auf die Prüfungsphase. "Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass ich ein gutes Gefühl in Bezug auf die Vorbereitung habe. Dennoch hätte ich die Variante eines Durchschnittsabi befürwortet. Durch die jetzige Situation haben wir zwar deutlich mehr Zeit, uns auf die Prüfungen vorzubereiten, aber der große Nachteil liegt darin, dass es einem immer schwerer fällt, sich nach so langer Zeit zu Hause, noch beständig zum Lernen aufzuraffen und zu motivieren," so Noel. Eines konnte das Lernen Zuhause dennoch nicht ersetzten - den persönlichen Kontakt zu Freunden und Mitschülern. "Vor allem fehlt es mir, mich mit Freunden zu treffen. Dies wäre eine gute Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen und sich auf etwas Anderes zu fokussieren. Nun ja, dies ist nun einmal zurzeit nicht gegeben, aber im Zeitalter der Technisierung lässt sich dieses Problem ja umgehen, auch wenn es nicht dasselbe ist. Der Austausch mit den Schulkameraden klappt per WhatsApp gut. Wenn wir Fragen haben oder bei Aufgaben nicht weiterkommen, kommunizieren wir und können uns so gegenseitig weiterhelfen. Da ich sowieso eher eine Person bin, die alleine effektiver lernen kann als in Gruppen, genügt mir dies vollkommen," erklärt der 18-Jährige.
Nach fast fünfwöchiger Pause besuchte Noel am vergangenen Donnerstag erstmalig wieder den Unterricht. Für ihn eine ungewohnte, aber dennoch gute Lösung, um sich weiterhin auf die Prüfungen vorzubereiten. Natürlich musste auch dort auf den Mindestabstand und das durchgängige Tragen eines Mundschutzes geachtet werden. Neu war ebenso, dass der eigentliche Lehrer nicht unterrichten konnte, da dieser zur Risikogruppe gehört.
Rückkehr in eine andere Normalität
"Der erste Schultag nach der doch längeren Pause ist zwecks der gegebenen Umstände ziemlich ungewöhnlich. Dennoch empfinde ich das Angebot der kleinen Lerngruppen als ziemlich hilfreich, da einem hierdurch die Möglichkeit gegeben wird, offenstehende Fragen, die man beispielsweise mit Hilfe von Freunden nicht beantworten konnte, persönlich vom Fachlehrer beantwortet zu bekommen," erklärt Noel. Nun bleiben noch rund zwei Wochen um sich abschließend auf die Prüfung vorzubereiten. Wir wünschen allen Abiturienten viel Glück und Erfolg!
Autor:Tim Tripp aus Kleve |
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