AWO-Beratung für Schwangerschaft, Partnerschaft und Familienplanung
Beratung seit 40 Jahren
Die Beratungsstelle der AWO hat seit der Eröffnung am 1. August 1980 rund 22.000 Ratsuchende beraten. Dabei sind die Fragen, Sorgen und Nöte ganz unterschiedlich gewesen. Heute kümmern sich vier Beraterinnen um die Ratsuchenden.
Wenn Nicole Saat und Melina Wehren von ihrer Arbeit berichten sieht man ihnen an, dass sie mit ganzem Herzen dabei sind. „Jeder Mensch hat das Recht auf Beratung zu allen Fragen der Sexualität, Familienplanung und Schwangerschaft, daneben existiert aber eine Pflicht zur Beratung, bevor eine Schwangerschaft straffrei abgebrochen werden kann. Deshalb ist es keine wirkliche Freiheit, die den Frauen zugestanden wird“, sagt Nicole Saat, die Leiterin der Einrichtung.
1980 startet die Beratungsstelle
Begonnen hat alles vor 40 Jahren im Sommer 1980, weil damals die Anzahl ungewollter Schwangerschaften sehr groß war. Schwangerschaftsabbrüche waren bis 1976 verboten, sodass unzählige Frauen einen illegalen Weg wählten und dabei ihre Gesundheit auf's Spiel setzten. Gleichzeitig mussten sie bei bekanntwerden eines illegalen Abbruchs mit einer Freiheitsstrafe rechnen. Die Reform des Paragraphen 218 die durch Protestaktionen unterstützt wurde, brachte eine Lösung. Bis 1992 konnten Frauen mit ärztlicher Bescheinigung und nach einer Beratung abtreiben lassen. Bis heute gilt, dass unter bestimmten Bedingungen ein Abbruch bis zur zwölften Woche straffrei bleibt, wenn die Frau durch Bescheinigung nachweist, dass sie sich in einer anerkannten Schwangerschaftsberatungsstelle hat beraten lassen. "Wir setzen uns weiter dafür, dass die Frauen in ihrer Freiheit nicht eingeschränkt werden. Jeder hat ein Recht auf Selbstbestimmung", erklärt Saat. Seit 2004 kümmern sich vier Beraterinnen und zwei Frauen für Verwaltungsaufgaben um die Beratung von jährlich fast 600 Frauen. Dabei sind die Themen sehr vielfältig. Ob Schwangerschaftskonflikt, Rat und Tipps in Sachen Familienplanung, Verhütung, Pränatal-Diagnostik oder die Unterstützung bei Ausfüllen von Anträgen, etwa für Elterngeld oder Kindergeld - in der Beratungsstelle bekommt man vielfältige Hilfe. Auf viele weitere Jahre.
Autor:Tim Tripp aus Kleve |
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