Back to the Roots: Linkin Parks emotionales und facettenreiches neues Album The Hunting Party

Geht es Euch / Ihnen auch so? Meistens verbinde ich gute Musik mit einschneidenden Ereignissen in meinem Leben. Höre ich dann, auch Jahre später, einen dieser Titel, ist es sofort wieder da. Positv oder negativ. Dieses Gefühl, wieder dort zu sein. Siebzehn Jahre jung oder kurz nach dem dreißigsten Geburtstag.

So tauche ich bei Cluesos Album So Sehr Dabei sofort in diesen super Sommer ein. Sonne von früh bis spät, heiß, gute Laune ohne Ende und immer Clueso im Player. Bei Kitaros eleganten Klängen bin ich zurück in der Schweizer Bergwelt und Gletscher, Zusammenhalt in einer tollen Gruppe und eine große Liebe ziehen an meinem geistigen Auge vorbei.

Zufällig bekomme ich letzte Woche mit, dass Linkin Park eine neue Scheibe am Start hat. Die muss ich als jahrelanger treuer Fan natürlich haben! Die erste Frage, die mir in den Sinn kommt - bleibt LP bei elektronischer Musik à la Recharged (2013) oder knüpfen sie an den mittlerweile doch recht weichgespülten Rock von The Living Things (2012) an?

Zu meiner Überraschung - weder noch, Linkin Park is back to the roots! Viel typischer Schreigesang, härterer Rock - aber immer wieder durchsetzt von melodischen Klängen. Ja Jungs, so mag ich das! Freude, Wut, Zweifel, Mut - alle Gefühle spiegeln sich in den 12 Songs wieder. Hört doch mal rein, meine Anspieltipps Wastelands, Until It's Gone und vor allem Final Masquerade. The Hunting Party - "auf der Jagd nach der Seele und der Energie des Rock", so lese ich es später so treffend auf Wikipedia.

Werde ich die Songs später wiederhören, werden sie mich vielleicht manchmal - an die Fahrten über die Rheinbrücke erinnern in diesem Sommer 2014. Rote Pylone vor dramatischem Wolkenspiel. Die Erkenntnis, dass wir alle älter werden, vergänglich sind und nichts bleibt, wie es einmal war. Heimwärts dann in den Sonnenuntergang hinein. Ein Sonnenuntergang so facettenreich und emotional wie dieses Album - The Hunting Party.