Alltagsbegleiter: Das neue Netzwerk stellt sich vor

Alltagsbegleiter sind noch nicht besonders bekannt. Sie unterstützen nicht nur Seniorinnen und Senioren bei der Hausarbeit, beim Einkaufen oder der Wäschepflege. Auch Menschen mit Behinderung können auf diesen Dienst zurückgreifen. In Kleve wurde im vergangenen Jahr das „Netzwerk  privater Alltagsbegleiter“ gegründet. Gestern wurde es vorgestellt. | Foto: Heinz Holzbach
  • Alltagsbegleiter sind noch nicht besonders bekannt. Sie unterstützen nicht nur Seniorinnen und Senioren bei der Hausarbeit, beim Einkaufen oder der Wäschepflege. Auch Menschen mit Behinderung können auf diesen Dienst zurückgreifen. In Kleve wurde im vergangenen Jahr das „Netzwerk privater Alltagsbegleiter“ gegründet. Gestern wurde es vorgestellt.
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Wenn die Kräfte nachlassen, wenn die alltäglichen Dinge nicht mehr so leicht von der Hand gehen, wenn Einsamkeit das Leben schwer macht oder der Ganz zum Arzt nicht mehr allein bewältigt werden kann, kommen Alltagsbegleiter zum Einsatz.

In Kleve wurde im vergangenen Jahr das „Netzwerk privater Alltagsbegleiter gegründet“, das gestern im Pfarrheim Reichswalde öffentlich vorgestellt wurde.

Fachliche Informationen gab es von Dr. Ursula Pitzner. Sie hatte die Gründung des Netzwerks im vergangenen Jahr aktiv unterstützt und führte gestern durch die Veranstaltung. Neben den Netzwerk-Mitgliedern informierten sich auch Berufsbetreuer sowie Angehörige über das, was die Netzwerker zu bieten haben.

„Nein, wir sind kein Pflegedienst, auch wenn ich ausgebildete Krankenschwester bin“, so Dolores Spronk. Alltagsbegleiter würden durch den Alltag begleiten - hauswirtschaftliche Hilfe, Begleitung bei Arztbesuchen oder ganz einfach Gesellschaft leisten seien die klassischen Tätigkeiten, erklärte Dolores Spronk. Sie ist Mitglied im Netzwerk, das im vergangenen Jahr von Hildegard Kempkes, ebenfalls Alltagsbegleiterin, ins Leben gerufen wurde. Ihre Motivation: „Ich wollte mehr Zeit für die Menschen haben als das bei einem Pflegedienst möglich ist.“

Die Kosten für die Alltagsbegleitung werden komplett von der Pflegekasse übernommen. Der Medizinische Dienst stellt die Notwendigkeit fest, dann können die Leistungen abgerechnet werden.

Um als Alltagsbegleiter tätig sein zu können, muss eine mindestens 30-stündige Fortbildung absolviert werden. Die gäbe es in Kleve zur Zeit noch nicht, erläuterte Ursula Pitzner, hob aber hervor, dass Gespräche mit dem Bildungsträger SOS geführt würden. „Denkbar ist hier auch eine Zusammenarbeit mit der Caritas“, so Pitzner.

Nach der Ausbildung folgt die Anerkennung durch die Bezirksregierung in Düsseldorf. Diese Anerkennung ist Voraussetzung, um später mit der Pflegekasse abrechnen zu können. Neben der Ausbildungsbescheinigung muss ein schlüssiges Konzept, eine Darstellung der Qualität, Versicherungsschutz und ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt werden.

Neben Privatpersonen könnten auch Vereine, Nachbarschaften, Freundeskreise oder andere Interessieret um eine Anerkennung nachsuchen, so Pitzner. Pitzner beurteilte die Unterstützung von Kommunen und Kreis Kleve: „Was fehlt ist eine Pflegeberatung - die Pflegekonferenz, 1995 ins Leben gerufen, funktioniert erst seit kurzem wieder.“ Auch eine Wohnberatung für Senioren sei nicht vorhanden. Alltagsbegleiter sind sowohl bei Senioren, bei Demenzkranken oder auch bei psychisch Kranken im Einsatz.

Wer Unterstützung benötigt, kann sich unter Tel. 0157/54 06 80 37 informieren.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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