Wir wollen, dass jeder das Beste aus seinem Leben machen kann"

Barbara Hendricks stand am Mittwoch vor der Bundestagswahl in Kranenburg-Frasselt den Bürgern Rede und Antwort.
  • Barbara Hendricks stand am Mittwoch vor der Bundestagswahl in Kranenburg-Frasselt den Bürgern Rede und Antwort.
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"Wir wollen, dass jeder das Beste aus seinem Leben machen kann." Kurz und knapp umriss die Kreis Klever SPD Bundestagsabgeordnete, Dr. Barbara Hendircks, Mittwoch Nachmittag die grundlegende Position ihrer Partei. Barbara Hendricks stellte sich in Kranenburg-Frasselt während ihrer Wahlkampftour durch den Kreis Kleve Fragen interessierter Bürger. Im Café "et Achterhues" in Kranenburg-Frasselt war zu Kaffee und Kuchen eingeladen worden. Die gemütliche Atmosphäre im Café täuschte nicht darüber hinweg, dass den Bürgerinnen und Bürgern auch wenige Tage vor der Bundestagswahl noch viele Fragen unter den Nägeln brannten.

Vier Schwerpunktthemen umriss Barbara Hendricks zu Beginn der Diskussion: Wichtigstes Thema sei die Bildung. "Immerhin haben 1,5 Millionen junge Menschen keine Ausbildung. Ein Drittel sind Frauen - zum Teil, weil sie sehr früh Kinder bekommen haben und somit keine Ausbildung absolvieren konnten", so Hendricks. Zweites Thema, das der SPD am Herzen liege, sei die Infrastruktur. Neben Straßen, Brücken und Autobahnen wurde auch das schnelle Internet genannt, das gerade in ländlichen Regionen für Firmen unverzichtbar sei. Da sei in den vergangenen Jahren einiges versäumt worden. Der Bereich der kommunalen Finanzen müsse neu strukturiert werden: "Denn hier vor Ort leben die Menschen, in den Kommunen. Hier erleben und erfahren sie, wie lebenswert ihre Gemeinde ist. Vierter Punkt: Neuverschuldung und Schuldenbremse. "Das haben wir befürwortet - und so steht es im Grundgesetz."

Konzentriert und gut aufgeräumt beantwortete Barbara Hendricks die Fragen aus dem Publikum. Die Rente war eines der großen Themen, das viele Gäste beschäftigte. Angefangen bei der Rente für Mütter von Kindern, die vor 1992 geboren wurden. Ihnen wird bis jetzt ein Rentenjahr pro Kind anerkannt - für nach 1992 geborene Kinder sind es immerhin drei. "Wir stimmen in dieser Frage mit der CDU überein, wollen die Mütterrente für vor 1992 geborene Kinder schrittweise ausweiten", infomierte Hendricks. Sie stellte klar, dass diese Position von der FDP nicht geteilt werde. Aber auch die unterschiedliche Rentenanpassung in Ost und West ließ die Bürger nachdenken. "Die unterschiedliche Rentenerhöhung liegt daran, dass die Rentenerhöhung an die Lohnentwicklung angepasst ist. Im Westen sind die Löhne geringer gestiegen als im Osten", antwortete Barbara Hendricks. Noch einmal ging's ums liebe Geld, als die Frage nach dem Solidaritätszuschlag aufkam. Ob der Soli nach 2019 - solange ist er gestezlich verankert - aufgegeben würde, wollte Barbara Hendricks nicht eindeutig beantworten. Denkbar sei, dass das Geld dann anders verwendet würde, beispielsweis in Infrastrukturprogramme in Westdeutschland fließen könnte.

Bildung und Pflege regten zu weiteren Fragen an. Dass Lehrer, die ihre Ausbildung gerade abgeschlossen haben, keine Beschäftigung finden, trieb beispielsweise Friedhelm Kahm um. "Von 130 Absolventen haben jetzt gerade einmal drei eine feste Stelle gefunden." In NRW würde eingestellt, aber letztlich hänge alles an der Fächerkombination, so Barbara Hendricks.

Faire Löhne in der Pflege wurden gefordert, 125 000 Fachkräfte würden zur Zeit fehlen. Die SPD sehe die Notwendigkeit einer fairen Bezahlung und besserer Arbeitsbedingungen.

Friedhelm Kahm überbrachte zudem folgende Frage seiner Tochter: "Warum soll ich Barbara und Ronald Pofalla wählen?" Auf eine Diskussion zu Ronald Pofalla ließ sich Barbara Hendricks nun nicht ein, machte aber klar: "Ich glaube, dass ich in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet habe - und dass man meinen Worten vertrauen kann."

Und zum guten Schluss kam Hartz IV auf den Tisch. Barbara Hendricks verteidigte die von der SPD durchgeführte Reform: "Wir haben damals auf die Fachleute gehört, die uns gesagt haben, dass die Menschen ihrer Freiheit beraubt würden, wenn sie - wie bei der Sozialhilfe - für jede Anschaffung zum Amt laufen müssen. Die Hartz IV-Zahlung ist höher als die frühere Sozialhilfe."

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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