Warum fährt die Fähre eigentlich immer noch?
Schon im Sommer 2015 hatte der Stadtrat das "Aus" für den Fährbetrieb nach Schenkenschanz beschlossen. Die Fähre "Martin Schenk" ist jedoch immer noch auf dem Altrhein unterwegs.
"Es gibt im Aufsichtsrat der Stadtwerke Kleve seit zehn Jahren kein Thema, mit dem sich der Aufsichtsrat eingehender beschäftigt hat", sagte Rolf Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke, dem Klever Wochenblatt. Auch in der letzten Aufsichtsratssitzung im Jahr 2015 war die Fähre Thema Nr.1. Einen Beschluss hat der Aufsichtsrat jedoch nicht gefasst.
Weil der Rat der Stadt Kleve für 2016 zum Teil massive Steuererhöhungen und auch die Erhöhung der Kita-Beiträge beschlossen hat, rückt der defizitäre Fährbetrieb wieder in den Fokus. "Die Aufsichtsratsmitglieder waren über die Statistik erstaunt", so Hoffmann. 3.500 Schänzer nutzen jährlich die Fähre - bei Kosten für den Fährbetrieb in Höhe von 340.000 Euro pro Jahr. Zuletzt war der Fährbetrieb aufgrund von Niedrigwasser für vier Monate eingestellt. Seitdem das Service-Angebot im Jahr 2010 reduziert wurde und die 108 Schänzer einen Euro für die Überfahrt berappen müssen, sind die Nutzerzahlen um 80 Prozent eingebrochen.
Ungelöst ist offenbar noch nimmer die Situation für die Schänzer bei Hochwasser, falls die Brücke in Griethausen "überläuft" und Schenkenschanz zur Insel wird. "Das war in den letzten 15 Jahren an 80 Tagen der Fall", konnte Hoffmann dem Aufsichtsrat mitteilen.
Autor:Klaus Schürmanns aus Kleve |
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