Inklusion eine Illusion?
Warum darf Younes nicht in den Kindergarten?
Inklusion wird in Kleve groß geschrieben, sollte man sagen. Doch ist es in Wirklichkeit auch der Fall? Leider eher nicht. Da weigern sich Behörden entsprechende Gelder bereit zu stellen, oder Fachkräfte angemessen zu bezahlen, so dass sie auch Willens sind, ihrer Pflicht nach zu kommen.
Aber mal von Anfang an…
Der kleine Younes (4) aus Kleve, hatte einen schwierigen Start ins Leben. Aufgrund einer angeborenen Zwergfellhernie, entwickelte sich im Nachhinein ein Hydrozephalus, was seine Entwicklung beeinträchtigte. Doch nichts konnte den kleinen Kämpfer bislang davon aufhalten, sich seinen Platz in der Welt zu erkämpfen und trotz aller schlechter Prognosen, zu einem lebenslustigen Jungen heran zu wachsen, der wie alle Kinder in seinem Alter Spaß daran hat, mit Gleichaltrigen zu spielen, toben und vor allem: In den Kindergarten zu gehen.
Doch an dieser Stelle, lassen die zuständigen Behörden den kleinen Mann eiskalt hängen und tragen kaum dazu bei, ihm die Möglichkeit zu geben, die wichtige Zeit im Kindergarten zu beanspruchen.
Sicherlich benötigt er besondere Aufmerksamkeit und die Bewilligung von Seiten der Krankenkasse, für den Einsatz einer Betreuung in der KiTa sind bewilligt. Aber zuverlässiges Personal zu finden ist ebenso schwierig, wie das Interesse der KiTa, dem Jungen die Zeit zukommen zu lassen, die ihm wie alle anderen Kinder auch zusteht.
Woran liegt das, fragt man sich? Ist der kleine Younes aufgrund seiner Behinderung es in den Augen der Behörden oder KiTa nicht wert, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um ihn am KiTa-Alltag teilnehmen zu lassen? Oder weshalb kündigt die ersehnte Fachkraft noch bevor sie zum ersten Mal zum Einsatz kam, und der Junge die KiTa besuchen durfte? Und warum gibt es in der Gruppe (in welcher er seit fast 2 Jahren angemeldet ist) 4 Erzieherinnen, und keine hat die Möglichkeit sich intensiver um ihn zu kümmern? Angemerkt sei, dass es für eine kurze Zeit eine Fachkraft gab, diese jedoch unzuverlässig war und mittlerweile ebenfalls kündigte.
Wohin soll das also führen? Dahin, dass Younes nie den Kindergarten besuchen kann, welcher für jedes Kind wichtig, weil es keinen interessiert?
Liegt es daran, dass die Bezahlung entsprechender Fachkräfte zu gering ist (wie bei allen Jobs im Sozial- und Pflegebereich), oder dass die Mitarbeiter nur dann entlohnt werden, wenn das Kind anwesend ist?
Aber was, wenn das Kind regelmäßig in eine Uniklinik muss, um sich lebenswichtiger Untersuchungen und Operationen zu unterziehen? Ist damit sein Recht auf einen KiTA Platz verspielt?
Es ist absolut unverständlich, an welcher Stelle hier gespart wird und die Aussage, ein Kindergarten mit INKLUSION zu sein, gleicht einem Schlag ins Gesicht, wenn man sich die Geschichte des kleinen Younes anhört.
Aber an wen soll man sich dann wenden? Taube Ohren und Desinteresse scheinen an der Tagesordnung. Ein trauriges Bild, welche sich sicherlich nicht nur im Falle von Younes abzeichnet.
Dass die Kinder in Deutschland immer an letzter Stelle stehen, ist man ja schon fast gewohnt. Aber wie lange soll man sich dies noch gefallen lassen?
Kinder wie Younes, sind die Leidtragenden.
Autor:Andy Klemm aus Kleve |
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