Arme im Zeichen von Corona
Sozialberatungsverein befürchtet Auswirkungen auf Hilfsbedürftige

Die Initiative „Selbsthilfe - Verein für Sozialberatung“ sorgt sich um die Belange von Bürgern, die auf Sozialhilfe, Hartz-IV oder sonstige Leistungen angewiesen sind.

Da im Moment die Ämter im Kreis Kleve für den Publikumsverkehr geschlossen sind, können besondere finanzielle Notlagen bei längerem Andauern der Coronakrise auftreten. Auch manche Tafeln als zusätzlicher, letzter Hilfsanker sind geschlossen oder in ihren Diensten eingeschränkt.
Gleichzeitig entsteht für wirtschaftlich schwächere Teile der Bevölkerung, ein höherer Bedarf, etwa durch die Notwendigkeit verstärkter Hygienemaßnahmen, die etwaige Verteuerung von Lebensmittel oder zusätzliche Kosten durch Lieferservices.
Sozialämter müssen flexibler werden
Deshalb fordert der Verein für dringende Fälle besondere Maßnahmen von den Jobcentern.
Im Einzelnen hält der Verein folgende Maßnahmen für sinnvoll: Erstens die Möglichkeit, fotografierte Unterlagen oder Anfragen auf elektronischem Wege per E-Mail an die Jobcenter zu übermitteln - wie es in anderen Kommunen bereits gehandhabt wird. Viele Betroffene haben keine Möglichkeit, Unterlagen zu scannen und per E-Mail zu verschicken. Sie können aber Unterlagen mit dem Handy fotografieren und verschicken. Dazu reicht die Einrichtung eines zentralen Smartphones oder die Einrichtung einer entsprechenden App auf dem PC, wie sie die Bundesagentur für Arbeit nutzt. Zweitens eine deutliche Ausweitung der Telefonsprechzeiten bei den Jobcentern. In den vielen Fällen ist dies bisher nur bis 10 Uhr morgens möglich. Drittens der Verzicht auf das Einfordern unnötiger, kurzfristig nicht leistungsrelevanter Unterlagen. Viertens eine großzügigere Anwendung sogenannter Vorläufiger Leistungen nach des § 42 a, hilfsweise aber die Gewährung finanzieller Überbrückungshilfen oder Vorschüsse. Dies ist angesichts der steigenden Zahl von Entlassungen in den Betrieben besonders wichtig.
Hilfsbedürftige nicht vergessen
Gerade die besonders Hilfsbedürftigen, so der Vorstand der Selbsthilfe, dürften in der gegenwärtigen Krise nicht vergessen werden. Die Selbsthilfe bietet weiterhin Einzelberatungen telefonisch an und kann bei Bedarf dafür sorgen, dass Unterlagen per E-Mail an die Behörde gerichtet werden. Kontaktadressen sind auf der Webseite des Vereins unter www.kleverland-sozial.de abrufbar.

Autor:

Thomas Velten aus Kleve

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