Sommertour der Wirtschaftsförderung: "Der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung“
Niemals zuvor gab es im Kreis Kleve mehr als die heutigen 83.762 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Und der Anteil derer, die sich tagtäglich für die Gesundheit stark machen, steigt stetig – im letzten Jahr erneut um 3,3 Prozent oder 454 Arbeitsplätze auf 14.335 Personen.
Nimmt man die mehr als 4.000 geringfügig Beschäftigten hinzu, dann wird schnell deutlich: Die Gesundheit schafft im Kreisgebiet die meisten Arbeitsplätze. Mit 17,1 Prozent aller Beschäftigten prägt sie den bedeutendsten Wirtschaftsbereich. Für die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Anlass und Grund, die aktuelle Sommertour nach den Schwerpunkten der Vorjahre, nämlich Ernährung, Logistik und Ausbildung, diesmal auf Gesundheit zu setzen.
Gleich fünf Adressen steuert die Kreis-WfG in diesen Tagen an, um vor Journalisten auch auf die Vielfalt, die Sicherheit und Zukunftsfähigkeit der beruflichen Spektren aufmerksam zu machen. Das St.-Clemens-Hospital Geldern ist zum Start dabei, das Wohlfühl-Haus in Issum, das St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees, die in Goch beheimatete GeBomed und die Bildungsakademie für Gesundheitsberufe der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft in Kleve. Aus fünf verschiedenen Blickwinkeln wird in dieser Woche deutlich, wie wichtig die Gesundheitswirtschaft für die Menschen, für den Arbeitsmarkt, für die volkswirtschaftliche Entwicklung der Region ist. Mit dabei bei allen fünf Terminen auch Barbara Ossyra, die neue Vorsitzende der Geschäftsführung der auch für den Kreis Kleve zuständigen Agentur für Arbeit, die vor wenigen Wochen Dr. Peter Glück nach dessen Schritt in den Ruhestand ablöste.
Die Bildungsakademie für Gesundheitsberufe (BAG) der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft war Ziel des fünften und letzten Tages der „Sommertour Gesundheit“. Die mehr als 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft kümmern sich rund um die Uhr um das Wohl der Menschen zwischen Rhein und Maas. Das Leistungsspektrum reicht von der medizinischen Versorgung im Katholischen Karl-Leisner-Klinikum mit den vier Standorten Goch, Kalkar, Kevelaer und Kleve über das Katholische Altenhilfe-Netzwerk am Niederrhein mit mehr als 20 Pflegeinrichtungen und Wohnanlagen für Senioren bis zur Versorgung der Region mit Medizinprodukten, Wirtschafts- und Verbrauchsgütern über ein modernes Logistikzentrum. Hochspezialisierte medizinische Einrichtungen wie das Brustzentrum Linker Niederrhein, Präventions- und Rehabilitationszentren wie das Mutter-Kind-Kurhaus in Goch sowie die Bildungsakademie für Gesundheitsberufe in Kleve komplettieren das Gesundheits- und Pflegeangebot.
„Der Fachkräftemangel ist eine der großen Herausforderungen des Gesundheitswesens. Es gibt immer mehr Menschen, die gepflegt werden müssen“, so Rainer Haas, Mitglied der Geschäftsführung der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft. „Wir haben an der Bildungsakademie mehr Bewerber als Ausbildungs- und Studienplätze. Aber das ist keine Selbstverständlichkeit, das ist das Resultat guter Arbeit. Unsere Auszubildenden und Studenten kommen aus der ganzen Region – von Emmerich bis Geldern, von Wesel bis Kranenburg“, betont Haas.
„Die Ansprüche an die Pflegekräfte steigen laufend“, so Andrea Huisman, Leiterin der Bildungsakademie für Gesundheitsberufe (BAG). „Sie müssen immer mehr wissen, mehr können und oft auch in größeren medizinischen Zusammenhängen arbeiten. Diese gestiegenen Ansprüche müssen sich auch in der Ausbildung wiederfinden.“ Hier helfe die BAG.
Die renommierte Bildungsakademie für Gesundheitsberufe (BAG) ist eine Einrichtung der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft. Als staatlich anerkannte Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule verfügt die 2003 gegründete BAG über 150 Ausbildungsplätze im Bereich der Gesundheits- und (Kinder)Krankenpflege. In Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin bietet die BAG den ausbildungsintegrierten, patientenorientierten Studiengang Bachelor of Arts in „Social Management – Vertiefungsschwerpunkt Healthcare“ an. Neben den 8 hauptamtlich Lehrenden unterrichten 40 Dozenten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen insgesamt 150 Auszubildende und Studenten. Die Weiterbildungsmöglichkeiten zum Praxisanleiter in der Pflege und der Kinästhetik in der Pflege ergänzen das Ausbildungsangebot der BAG.
Die BAG fördert selbstständiges und praktisches Lernen. In der Theorie arbeiten die Auszubildenden fächerübergreifend und selbstorganisiert, in der Praxis sowohl in allen Bereichen der stationären und ambulanten Pflege. Einen Schritt weiter geht die BAG mit dem Studiengang Bachelor of Arts in „Social Management – Vertiefungsschwerpunkt Healthcare“, den sie in Kooperation mit der Steinbeis-Hochschule Berlin anbietet. Dass die Anforderungen an Pflegekräfte weiter steigen, daran haben die Verantwortlichen der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft keinen Zweifel. „Die Pflegekräfte der Zukunft müssen Generalisten und Spezialisten zugleich sein“, so Andrea Huisman.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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