Wissenschaftsministerin Pfeiffer-Poensgen zu Besuch an der Hochschule Rhein-Waal
"So viel Präsenz wie möglich"
Kleve. Bei ihrem Besuch an der Hochschule Rhein-Waal tauschte sich die nordrhein-westfälische Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Isabel Pfeiffer-Poensgen, mit dem Präsidium und den Dekanen der Hochschule Rhein-Waal zu aktuellen Themen in Studium, Lehre und Forschung aus. Dabei stellte sie die hervorragenden Leistungen beim Aufbau einer internationalen und multikulturellen Hochschule am Niederrhein heraus und sprach der Hochschule ihren Dank für die „Mühen und Anstrengungen im erfolgreichen Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Krise, gerade vor dem Hintergrund der vielen ausländischen Studierenden“ aus. Die Ministerin war beeindruckt vom Engagement der Hochschule und der Region, das sich beispielsweise beim gemeinsamen Corona-Hilfsfonds, der Studierenden finanzielle Ersthilfe bietet, zeigt und auch beim Einsatz der Studierenden als Erntehelfer oder bei der Unterstützung von Schulen.
Der Hochschulpräsident Dr. Oliver Locker-Grütjen betonte die Bedeutung der Hochschule Rhein-Waal als interdisziplinäre, internationale und innovative Hochschule in der Region. Zudem bedankte er sich bei der Ministerin für die hervorragende Unterstützung in der Corona-Pandemie: „Dank der stets engen und zeitnahen Abstimmung zwischen dem Ministerium und den Hochschulen im Lande konnte das Funktionieren auch in Zeiten der Pandemie aufrechterhalten werden.“
Mit Blick auf das Wintersemester wünscht sich die Ministerin: „Die Devise für die Hochschulen im Lande muss lauten – so viel Präsenz wie möglich.“ An der Hochschule Rhein-Waal ist dementsprechend, so Locker-Grütjen, ein flexibles Hybrid-Semester geplant. Den Fakultäten wird dabei eine umfangreiche Variabilität in der Ausgestaltung ermöglicht, um im Grundsatz ein digitales Semester durchzuführen, das Präsenzangebote, Blended-Learning-Veranstaltungen bis hin zu reinem Distance Learning integriert. Bei den Präsenzphasen wird der Fokus vor allem auf die Erstsemester und die Praxisveranstaltungen gelegt, ohne die insbesondere die Natur- und Ingenieurwissenschaften kaum auskommen. Mit diesen Maßnahmen ist einerseits ein geregelter Übergang vom Sommer- in das Wintersemester sichergestellt. Andererseits wird damit die Hoffnung verbunden, ab dem Frühjahr 2021 phasenweise und gestaffelt wieder in den Präsenzbetrieb zurückzukehren. „Online-Studium als dauerhafte Lösung wird es bei uns nicht geben“, stellt Locker-Grütjen klar.
Die Ministerin zeigte sich sehr interessiert an der Lernwerkstatt KLEX (Kindliches Lernen Erfahren und Experimentieren) der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie. Das KLEX ist ein Ort, an dem nicht nur die Studierenden des Studiengangs Kindheitspädagogik, sondern auch Kinder aktiv, forschend, entdeckend, kreativ und offen lernen können. Professorin Marjan Alemzadeh erläuterte den Gästen die Möglichkeits- und Erfahrungsräume, die die Lernwerkstatt eröffnet, in denen sich Selbstbildungspotenziale von Kindern, aber auch von Erwachsenen entfalten können.
Der nächste Halt war das tropische Gewächshaus am Campus Kleve. „Das moderne Gebäude mit den Lehr- und Schaugärten ist eine exzellente Einheit für die Lehre, die Forschung und den Wissenstransfer unserer naturwissenschaftlich orientierten Studiengänge. Es ist ein kleines Juwel, das Begegnungen schafft“, so Professor Peter Scholz, Dekan der Fakultät Life Sciences. Auf 315 m2 Fläche unter Glas und 1598 m2 Freifläche präsentiert die Hochschule beispielsweise in den Tropenkammern, dem Jahresgarten und auf der Streuobstwiese eine große pflanzliche Vielfalt von den Tropen über die Subtropen bis hin zu den gemäßigten Breiten. Jedes Jahr finden zahlreiche Führungen und Vorträge sowie öffentliche Tage zu einer Vielzahl landwirtschaftlicher und gärtnerischer Themen statt.
Besuch im Kurhaus
Im Anschluss besuchte die Ministerin gemeinsam mit dem Hochschulpräsidenten das Museum Kurhaus Kleve. Dort wurde sie von Museumsdirektor Professor Harald Kunde begrüßt und durch die Ausstellungen geführt. Insbesondere die aktuelle Ausstellung des international hochgeschätzten Künstlers und Filmemachers John Akomfrah beeindruckte. Die Arbeiten zeichnen sich durch bildmächtige Recherchen zum Postkolonialismus und zu den Erfahrungen im Umfeld globaler Migration aus – ein Thema, mit dem die Hochschule durchaus verbunden ist.
Der Präsident wies auf die Verbindung von Wissenschaft und Kunst hin, die nicht zuletzt durch „Wissenschaft trifft Kunst“-Veranstaltungen, die Museum und Hochschule gemeinsam durchführen, gefördert wird. „Die Gewinne aus dem Austausch zwischen Kultur und Wissenschaft sind enorm. So schafft diese Verbindung eine ganz besondere Chance, sich Fragen der Zeit aus höchst unterschiedlichen Blickwinkeln anzunähern“, betonte Ministerin Pfeiffer-Poensgen.
Autor:Tim Tripp aus Kleve |
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