"Ausgestrahlt"
Sechswöchige Anti-Atom-Radtour erreicht Kalkar
Der Marktplatz in Kalkar, der Hof von Bauer Maas und der Schnelle Brüter waren Haltepunkte einer sechswöchigen Radtour von Atomkraftgegner*innen. Mit ihrer Radtour von belgischen Tihange bis zum deutschen Gorleben würdigen die Radelnden die Erfolge der Protesbewegung und feiern die bevorstehende Abschaltung der letzten Atomkraftweke in Deutschland.
Organisiert wird die Radtour von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt" in Verbindung mit örtlichen Organisationen. Am 13. Juli erreichten die Radelnden Kalkar, wo sie von Brüter-Gegner Willibald Kunisch empfangen wurden. Kunisch erinnerte an die Bedeutung des Brüters für den Widerstand und machte auf die Proleme der immer älter werdenden Atomkraftwerke und die ungelöste Endmülllagerung aufmerksam.
Maas-Tochter Ursula erinnerte an die Zeit des Widerstandes
Danach ging es zu den Höfen von Bauer Maas und Theo Seegers, wo die Teilnehmer der Tour von Ursula van Dick begrüßt wurden. Die Tochter von Josef Maas schilderte ihre Eindrücke als Kind und Jugendliche in Hönnepel und erinerte an den langjährigen Einsatz ihres Vaters, der sich als gläubiger und umweltbewusster Mensch im Widerstand gegen das Atomkraftwerk aufgerieben habe. Aber trotzdem sich nicht hat untergkriegen lassen. "Hat sich der Widerstand gelohnt? Ich meine Ja!" rief die Tochter von Maas unter dem Beifall der Teilnehmer. Gleichwohl kritisierte sie den schleppenden Ausbau der alternativen Energien. Das wäre insofern enttäuschend, als ihr Vater ihr schon in den 70er und 80er Jahren, als sie noch im Schulater war, die Funktionsweise und den Nutzen von Wind- und Sonnenenergie erklärt habe. Hier müsse, auch angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges, mehr getan werden. "Wir haben zwanzig bis 30 Jahre verpennt", so Ulla van Dick.
Maas Hof wird umgebaut
Der Energie- und Umweltberater Franz-Josef Schoofs aus Kleve informierte anschließend über den Umbau des Maas-Hofes. Auf dem Gelände am Meerweg in Hönnepel sollen durch einen ortsansässigen Investor - unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes - 22 nachaltig geplante und energieefiziente Wohnungen entstehen. Erste Aufräumarbeiten haben begonnen, die Planungen, an denen er beratend beteilgt sei, stehen bereits.
Lesung und Musik am Abend
Zum Abschluss des ereignisreichen Tages radelten die Teilnehmer der Anti-Atom-Tour zum Campingplatz nach Kalkar-Wissel. Am Abend las dort der in Hönnepel geborene und inzwischen bundesweit erfolgreiche Schriftsteller Cristoph Peters aus seinem Brüter-Roman "Dorfroman", musikalisch begleitet von Lokalmatador und Liedermacher Bruno Schmitz.
Fotos: Thomas Velten
Link: Wochenblatt-Beitrag zum Umbau des Maas-Hofes
Link: Webseite zum Archiv der BI Stop Kalkar: www.kalkar-stop.de
Interview mit Ulla van Dick über Bauer Maas - auf der Webseite "ausgestrahlt"
Autor:Thomas Velten aus Kleve |
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