Schlagerbingo, Schwungtuch, Fürsorge und die Tageszeitung
Nach dem ersten Praxistag auf dem Bauernhof absolvierte der SPD-Landtagskandidat Thorsten Rupp nun einen Praxistag in der Clivia-Tagespflege in Kleve.
Unterstützt wurde er zeitweise von André Stinka, Generalsekretär der NRWSPD. Ankunft, Frühstück, Vorlesen aus der Tageszeitung, gemeinsame Aktivitäten, Mittagessen, Ruhephase, Gedächtnisspiele, Kaffee trinken, wieder nach Hause in die eigenen vier Wände. „Routine, aber gleichzeitig auch Abwechslung im Laufe des Tages – das ist wichtig für die Gäste der Tagespflege.“ So fasst Thorsten Rupp seine Erkenntnisse über das Tagespraktikum zusammen. „Ich halte diese Einrichtung für wunderbar und sehr zeitgemäß, die für viele ältere Menschen eine gute Alternative zum Beispiel zur Vereinsamung zuhause ist. Gleichzeitig kann sie aber auch Entlastung für die pflegenden Angehörigen sein – ebenfalls ein wichtiger Grund.“ Denn gerade im Kreis Kleve wird mehr zuhause gepflegt als im Landes- oder Bundesdurchschnitt.
Unter der Anleitung von Birgit Derks, Leiterin der Einrichtung, versuchte Rupp überall zu unterstützen – beispielweise beim Anreichen vom Mittagessen oder beim gemeinsamen Schlager-Bingo zwecks Gedächtnistraining. „Er hat sich gut angestellt. Man merkt schnell, dass er auf Menschen eingehen kann“, sagt Derks. Die Menschen, die die Tagespflege an der Querallee aufsuchen, haben körperliche und geistige Beeinträchtigungen. Zum Beispiel gibt es einige Demenzpatienten – im Früh-, aber auch im späten Stadium der Krankheit. Diese blühen oft im Laufe des Tages auf und haben ein Lächeln im Gesicht. „Leider wissen viele Menschen gar nicht vom Angebot der Tagespflege – und dass die Kosten von den Pflegekassen übernommen werden, sobald man in einen Pflegegrad eingestuft wurde, ist ebenfalls eine erhebliche Erleichterung. Insgesamt ein super Angebot, bei dem die Plätze im Kreis Kleve nach und nach ausgebaut werden sollten“, unterstützt NRWSPD-Generalsekretär Stinka.
Tagtäglich arbeiten in der Tagespflegeeinrichtung mehrere examinierte Pflegefachkräfte, eine Beschäftigungstherapeutin und eine Hauswirtschafterin. „Besonders das Pflegestärkungsgesetz hat viele Verbesserungen gebracht“, lobt Leiterin Derks.
Herausforderungen gibt es aber natürlich auch: So herrscht Fachkräftemangel in allen Bereichen der Pflege. „Hier muss man weiterhin für die Attraktivität des Jobs kämpfen. Grundsätzlich gehört dazu auf jeden Fall auch eine bessere Bezahlung der Pflegeberufe. Hier wird sehr viel geleistet.“, weiß Thorsten Rupp, der als Zivildienstleistender selbst 18 Monate in Kleve in der ambulanten Pflege gearbeitet hat.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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