Respektloser Umgang mit Hochschulpräsidentin Dr. Heide Naderer: "Sie ist zum Rücktritt gezwungen worden"

Professor Dr. Gerard Meijer | Foto: Ralf Daute

Professor Dr. Gerard Meijer übt nach der Abwahl der Präsidentin Dr. Heide Naderer deutliche Kritik an der Hochschule Rhein-Waal (HSRW).

"Es gibt an der Hochschule zu wenig Leute mit Rückgrat", sagt der Niederländer, der von 2014 bis 2017 Vorsitzender der HSRW war, in einem Interview mit der NRZ am letzten Mittwoch. "Ich kenne keinen Fall, in dem jemand so respektlos verabschiedet worden ist."
Die internen Querelen in der Hochschule waren im April öffentlich geworden, als Naderer erstmals ihren Rücktritt angeboten hatte. Im vergangen Monat wurde Naderer einstimmig von der Hochschulversammlung abgewählt.
"Sie ist zum Rücktritt gezwungen worden", sagt Meijer, heute Direktor des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin, im Interview und erinnert an die schwierigen Anfänge der ehemaligen Präsidentin, die sich bei der Wahl 2014 mit einer Stimme mehr gegen Gründungspräsidentin Professor Dr. Marie-Louise Klotz durchsetzte. Diese hinterließ ihrer Nachfolgerin ein komplett ausgeräumtes Büro. "Das ist so undenkbar, das gibt es auch nirgendwo sonst - nur in Kleve", sagt Meijer, der als damaliger Vorsitzender des Hochschulrates die Präsidentensuche begleitete: "Frau Naderer hat mit ihren Ideen alle überzeugt, sie die herausragende Kandidatin". Naderer sei absolut die richtige Person für die Hochschule in dieser Phase gewesen. "Leider haben es viele nicht verstanden", so Meijer.
Auch Heide Naderer werde Fehler gemacht haben, meint der 56-Jährige. "Aber sie hat sich immer einer Diskussion gestellt. Ich habe auch keine offen vorgetragenen Argumente gegen sie gehört. Es ist einer Hochschule komplett unwürdig."
Meijer kritisiert, dass "nicht mehr Leute für Frau Naderer aufgestanden sind". Die ehemalige Präsidentin habe sich über drei Jahre für etwas geopfert. "Aber viele haben nicht verstanden, wofür eine Hochschule steht. Ihr ist großes Unrecht getan worden. Die Hochschule verliert eine starke Perönlichkeit", sagt Meijer.

Das komplette Interview lesen Sie hier: www.kleveblog. de

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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