Rathausneubau: Es gibt nur ein Risiko
Der Fahrplan für den Neubau des Klever Rathauses steht. Nachdem am Montag die Beschwerdefrist abgelaufen war, wurde an diesem Tag auch offiziell der Zuschlag an das Klever Bauunternehmen Tönnissen erteilt.
Wie die Verwaltungsspitze heute auf einer Pressekonferenz mitteilte, werden die Mitarbeiter des Rathauses ab dem 1. Juli im ehemaligen Alltours-Gebäude gegenüber dem Tichelpark arbeiten. "Die letzte Ratssitzung wird aber im Juli noch im alten Rathaus stattfinden", sagte Bürgermeister Theo Brauer, der den Bürger vor dem Abriss noch einen Tag der offenen Tür im ehemaligen Krankenhaus schenken möchte. 1845 wurde das ehemalige Kloster zum Krankenhaus, das erst 1956 zur Albersallee umzog. Danach wurde das Gebäude als Rathaus genutzt.
11,6 Millionen Euro kostet der Neubau des Rathauses. Diesen Pauschal-Preis hat Kämmerer Willibrord Haas ausgehandelt. "Da sind alle Standards vereinbart - bis hin zum Teppichboden", so Haas, der offenbar aus den Fehlern der Erweiterung des Museums Kurhaus gelernt hat. Ein kleiner Teil des alten Rathauses bleibt aber bestehen und wird saniert: Das ehemalige "Waschhaus" des Krankenhauses, das sich an der Längsseite der Unterstadtkirche befindet. Hier soll u.a. das Standesamt untergebracht werden.
Obwohl ein Pauschalpreis für den Neubau des Rathaus vertraglich vereinbart wurde, kann das Bauvorhaben auch teurer werden. "Ein Risiko ist der Grund und Boden, auf dem das Rathaus steht. Wir wissen trotz Probebohrungen nicht, ob es dort Altlasten gibt oder wir mit archäologischen Funden rechnen müssen." Kommt es zu Bauverzögerungen, muss die Stadt draufzahlen.
Kleve Marketing und das Bürgerbüro werden nach der Fertigstellung im Sommer 2015 ins Rathaus einziehen.
Laut dem Technischen Beigeordneten Jürgen Rauer wird das neue Rathaus nach Passivhaus-Standard errichtet: "Damit sparen wir zwei Drittel der bisherigen Energiekosten." Das Gebäude werde sich zurückhaltend präsentieren. "Wir brauchen keine Selbstdarstellung, keinen Glaspalast."
Sogar der Bürgermeister wird weiterhin bescheiden residieren. Sein Büro wird um nur 2,7 Quadratmeter vergrößert.
Autor:Klaus Schürmanns aus Kleve |
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