Peter Enders dementiert Krankenhausschließung
Die Situation des Gocher Krankenhauses im Verbund der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve (KKiKK) sorgt für Aufruhr. Die Schließung des Hauses stand im Raum.
Am Freitag wurde bekräftigt: „Wir stellen hiermit klar, dass es zu keiner Zeit im Aufsichtsrat einen Beschluss oder eine oder eine Beschlussempfehlung gegeben hat, den Standort Goch zu schließen. Insbesondere haben weder Herr Dr. Peter Enders noch irgendein anderes Mitglied der Geschäftsleitung dem Aufsichtsrat jemals eine derartige Beschlussempfehlung vorgelegt.“ Die Stellungnahme wurde vom Aufsichtsrat und der Geschäftsführung unterzeichnet.
Jedes der vier im Klinikverbund zusammengeschlossenen Krankenhäuser stellt ein Kuratorium. Mitglieder dieses Gremiums werden in den Aufsichtsrate - zuständig für alle Krankenhäuser - entsandt. Kleve stellt vier, Goch zwei, Kalkar und Kevelaer jeweils ein Aufsichtratsmitglied. Im Aufsichtsrat wird über die Verlegung von Fachabteilungen und Personalfragen entschieden - Entscheidungen müssen mit 80-prozentigem Stimmanteil gefällt werden. Die Gesellschafterversammlung setzt sich ebenfalls aus Kuratoriumsmitgliedern zusammen - hier hält Kleve einen 50-prozentigen Stimmanteil. Goch: 39 Prozent, Kevelaer sieben und Kalkar vier Prozent Stimmanteil. Entscheidungen fallen mit 90 Prozent der Stimmen. Die Gesellschafterversammlung entscheidet über strukturelle Veränderungen - zum Beispiel die Schließung eines Standortes.
Die Trägerschaft liegt in Händen der Katholischen Kirche.
Wer finanziert den Krankenhausverbund?
„Die Behandlungskosten zahlen zum Beispiel die Krankenkassen durch Entrichtung der Fallpauschalen“, informiert Barbara Nickesen, Geschäftsführerin der AOK Kleve. Das zweite Standbein ist die Pauschale des Landes Nordrhein-Westfalen. Diese Pauschale wird für Unterhaltungs- und Renovierungsarbeiten eingesetzt.
Und die Katholische Kirche? Sie ist zwar Träger, hat aber mit der Finanzierung der laufenden Geschäfte nichts zu tun.
Was ist geplant? Nachdem die gynäkologische Abteilung nach Kleve verlegt worden war, sollte das Gocher Haus „entschädigt“ werden. Die Unfallchirurgie - so sahen es die ursprünglichen Planungen vor - sollte nach Goch verlegt werden. Zur Zeit ist auch die Urologie im Gespräch. Jetzt sollen allerdings erst einmal die baulichen Gegebenheiten begutachtet werden. „Da die Verlegung der Unfallchirurgie mit baulichen Veränderungen und möglicherweise zusätzlichen Brandschutzmaßnahmen verbunden wäre, werden im Moment die technischen und finanziellen Rahmenbedingungen geprüft“, äußern sich Aufsichtsrat und Geschäftsführung.
In einer Pressekonferenz im Januar machte KKiKK-Geschäftsführer, Dr. Peter Enders, deutlich, dass auch das Brustzentrum Unterer Niederrhein nach Kleve verlegt werden solle. Damit würde Goch zusätzlich ein weiters, wichtiges Standbein an Kleve verlieren.
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.