Nach den Wahlen: Bürgermeister Driessen greift CDU-Chef Bergmann (MdL) an
In einem offenen Brief hat Peter Driessen, parteiloser Bürgermeister der Gemeinde Bedburg-Hau, den CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Günther Bergmann (MdL) scharf angegriffen. Hier der Brief im Wortlaut:
"Sehr geehrter Herr Dr. Bergmann,
verstehen Sie die nachfolgenden Zeilen nicht als Genugtuung oder Nachtreten, aber Ihre Stellungnahme nach den Bürgermeister- bzw. Landratswahlen in der Rheinischen Post und der NRZ haben bei mir, bei meinen Kollegen - auch den geschätzten CDU-Kollegen - und bei vielen Bürgerinnen und Bürgern eine Diskussion über das Rollenverständnis eines Kreisvorsitzenden einer Volkspartei ausgelöst.
Mit Kopfschütteln und Unverständnis wurde auf Ihre Aussage, frei übersetzt "wir im Kreis haben alles richtig gemacht, der Rest ist ausschließliche Schuld der Ortsverbände" reagiert. Ein Subsidiaritätsprinzip als Argument für eigene Fehler oder Untätigkeit heranzuziehen ist m. E. billig und das hätte es unter den Vorsitzenden Roland Pofalla und Ulrike Ulrichs nicht gegeben.
Oder Ihre Formulierung "es handelt sich NUR um Bürgermeister, die Bürgermeister Ihrer Partei oder die von ihr unterstützten, sind bessere Werbeträger für die CDU, als Sie es jemals - aus gutem Grund - sein können.
Die Situation der CDU in Kalkar haben Sie mitverschuldet und die auch jetzt viel versprochene grundlegende Aufarbeitung hat nicht stattgefunden und ich wage zu behaupten, sie wird auch jetzt nicht stattfinden.
Des Weiteren sehe ich es als Fehler an, die Möglichkeit der vorgezogenen Wahl im Jahre 2014 - und das unter Ihrer Führung - nicht wahrzunehmen, wie auch die Kollegen Steins und Dicks öffentlich bestätigt haben.
Die in verschiedenen Kommunen stattfindenden Rücktritte von Vorständen oder Vorsitzenden der Fraktionen spricht für die handelnden Personen und sind ehrenwert. Sie tragen aber nicht wirklich zu guten Lösungen bei.
Das man Wahlen verlieren kann, ist systemimmanent und wesentlicher Bestandteil einer gelebten Demokratie , was mich aber erschrocken gemacht hat, und hier finde ich müssen Sie in Ihrer Rolle als Kreisvorsitzender ansetzen, ist die dramatische Höhe der Niederlagen.
Ich könnte hier noch viel über die Kandidatenkür in Kleve oder Geldern, auf Kreisebene, aber auch andere Begebenheiten schreiben, aber das hätte etwas von Nachtreten und war nicht Anlass meines öffentlichen Briefes, ich biete Ihnen aber an, dass in einem persönlichen Gespräch zu erörtern.
Begeben Sie sich also endlich an die Aufarbeitung, sonst wird die CDU im Kreis Kleve dauerhaft Schaden nehmen, nur weiblich und jünger wird nicht helfen und von unten nach oben gedacht, Sie werden nicht vom Kreis - als eigenständigen Verband - gewählt, sondern von der Vertretern der Ortsverbände und nur wenn die Ortsverbände stark sind, wird auch der Kreisverband Stärke beweisen können.
Hochachtungsvoll
Peter Driessen"
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Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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