Nach den Stichwahlen: Drei Fragen an ... Dr. Günther Bergmann (MdL)
Nach den Stichwahlen: Das Interview mit dem Landtagsabgeordneten und CDU Kreisvorsitzenden Dr. Günther Bergmann.
Die CDU im Kreis Kleve hat viele Bürgermeisterämter verloren. Wie konnte das passieren?
"Ja, leider hat die CDU Bürgermeisterämter verloren; das ist ärgerlich und tut weh. Es trifft aber auch zu, dass die CDU in Kommunen wie Kranenburg, Rees, Uedem und Wachtendonk hervorragende Ergebnisse für ihre Kandidaten erzielen konnte. Günter Steins, Christoph Gerwers und Rainer Weber konnten ihre Ergebnisse aus dem Jahr 2009 sogar noch deutlich verbessern. In Rheurdt und Weeze blieben die CDU-Kandidaten gar ohne Gegenkandidaten und erhielten Bomben-Ergebnisse. Und in Geldern traten zwei CDU-Mitglieder in der Stichwahl gegeneinander an, nachdem sie im ersten Wahlgang zusammen genommen mehr als 68 Prozent der Stimmen erzielt hatten. Das Bild bei dieser Personenwahl ist also sehr unterschiedlich. Es gibt keinen allgemeinen Trend, sondern lokale Faktoren haben entschieden."
Auf der anderen Seite konnte Landrat Spreen sein Ergebnis sogar noch verbessern...
"Das tolle Ergebnis von Wolfgang Spreen bei der Landratswahl zeigt die Wertschätzung seiner Person ebenso wie die breite Zustimmung zur CDU-Politik auf Kreisebene. Die 58,16 Prozent für Wolfgang Spreen belegen, dass die CDU im Kreis Kleve nach wie vor ein Potenzial von über 50 Prozent hat. Es ist sehr erfreulich, dass es uns als Kreisverband gelungen ist, durch einen offenen und transparenten Nominierungsprozess sowie engagierten Wahlkampf mit vielen ehrenamtlichen Helfern in allen Kommunen das Landratswahlergebnis von 2009 im Kreis noch einmal um rund 1 Prozent zu toppen."
Haben Sie Verständnis für den Rücktritt des Klever CDU-Vorstandes ?
"Natürlich habe ich Verständnis und dennoch bedaure ich das, denn der jetzige Vorstand, der ja erst am Tag der Aufstellung des Bürgermeisterkandidaten ins Amt gekommen ist, trifft keine Schuld am Wahlergebnis. Aloys Hermanns und seine Mitstreiter haben unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen, die sie bei Amtsantritt schon vorgefunden hatten, einen motivierten Wahlkampf geführt. Jetzt möchten sie ein Zeichen setzen, sich erneut den Mitgliedern stellen und dann in die „Dialog-Offensive Kleve 2020“ einsteigen. Es ist richtig und wichtig, umfassende Aufarbeitung und Analyse zu betreiben und auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse einen neuen Plan zu entwickeln. Die Klever Union wird sich auch jetzt nicht im stillen Kämmerlein verkriechen. Ich gehe davon aus, dass die Basis bei den Neuwahlen, zu denen sich ja auch Aloys Hermanns und andere wieder stellen wollen, das honorieren wird."
Autor:Klaus Schürmanns aus Kleve |
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