Minoritenplatz: CDU gibt "Schwarzen Peter" weiter
Eigentlich war der Fisch in Sachen Sontowski & Partner schon gegessen. Nach der dürftigen Vorstellung zur möglichen Bebauung des Minoritenplatzes in der Ratssitzung am 18. September durch Projektleiter Thomas Riek war auch CDU-Fraktionschef Udo Janssen klar: "Ich hatte das Gefühl, die hatten das abgehakt, wollten sich erhobenen Hauptes verabschieden."
Jetzt soll der Investor noch eine letzte Chance erhalten. Das hat die CDU-Fraktion in einer Klausurtagung am Freitag entschieden und auch am Sonntag den etwa 60 Mitgliedern des CDU-Frühschoppens (Motto: "Quo Vadis Unterstadt II") mitgeteilt.
Der Sinneswandel der Christdemokraten geht auf Zeitungsinterviews von Firmenchef Klaus Sontowski auf der Expo Real in München zurück. Der warf den Lokalpolitikern in Kleve vor, ihre Entscheidung nur aus dem Bauch hinaus zu treffen.
Jetzt der Konter: "Wir kaufen doch nicht die Katze im Sack", so Janssen und verlangt ein persönliches Erscheinen von Sontowski in Kleve im November in einer nichtöffentlichen Sitzung vor den 48 Ratsmitgliedern. Der Unternehmer aus Erlangen kann sich allerdings gut auf die erste Begegnung mit den Klevern vorbereiten. Ein Fragenkatalog wird rechtzeitig auf den Weg geschickt. Darunter sind auch viele alte Forderungen, die Sontowski & Partner zwar versprochen hat zu erfüllen, aber nie geliefert hat. "Darum bin ich auch tief enttäuscht", so CDU-Parteichef Jörg Cosar.
Udo Janssen überrascht die Entwicklung nicht: "Investoren erzählen viel, aber wenn es um Details geht, muss man ihnen alles aus der Nase ziehen. Die Bebauung des Minoritenplatz ist eine große Chance, die Stadt nach vorne zu bringen. Aber wir geben dem Investor hier auch die Möglichkeit, Geld zu verdienen."
Heißt: Die CDU Kleve will sich nicht weiter an der Nase herumführen lassen. Die Entscheidung wird in der Ratssitzung am 19. Dezember getroffen. Gibt es dort keine Mehrheit für Sontowski & Partner, gibt es auch keinen Bürgerentscheid.
Jörg Cosar und Udo Janssen sagen das sehr leidenschaftslos. Den "Schwarzen Peter" wollen sie sich nicht zuschieben lassen, wenn das Projekt mit Sontowski scheitert.
Autor:Klaus Schürmanns aus Kleve |
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