Krankenhaus Kleve: Der erste Bauabschnitt des neuen Bettenhauses ist fertig

Das neue Bettenhaus, im Hintergrund ist der Altbau zu sehen.
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Kleve. Der erste Bauabschnitt ist so gut wie fertig, nur noch kleine Restarbeiten sind zu erledigen, bevor am Freitag der große Umzug einiger Fachabteilungen ins neue Bettenhaus im Klever Krankenhaus vonstatten geht.

Am Mittwoch wurde gezeigt, was in den letzten Monaten geschaffen wurde. "Ein Mehr an Komfort für Patienten und Mitarbeiter", schildert Dr. Peter Enders, Hauptgeschäftsführer der Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. Als er vor neun Jahren die Aufgabe der Geschäftsführung übernommen habe, sei ein erheblicher Investitionsstau ersichtlich gewesen. Dem wird mit dem Bau des neuen Bettenhauses in zwei Phasen entgegengewirkt.

Altbauabrissarbeiten im Mai und Juni

Für die Neubaumaßnahmen wurde insgesamt ein Budget von 29,5 Millionen Euro eingeplant. "Das werden wir wahrscheinlich unwesentlich überschreiten", so Enders. Der zweite Bauabschnitt wird nach den Altbau-Abrissarbeiten im Mai und Juni in Angriff genommen.

Das neue Bettenhaus bringt neben einem Zuwachs an Komfort vor allem auch Arbeitserleichterungen und -zentralisierung mit sich. So wurde im Souterrain ein Bereich eingeplant, in dem nun die Betten gereinigt werden. "Bisher ist das immer auf den Stationen geschehen - das war eine logistische Herausforderung für alle Beteiligten", so Enders.

Auch das Sterben gehört zum Krankenhaus

Auch das Sterben gehört zu einem Krankenhaus. Künftig können Familienangehörige in angemessener Atmosphäre Abschied nehmen - das in die Wand eingearbeitete Kreuz kann beleuchtet werden, fällt aber unbeleuchtet nicht weiter auf, so dass hier Menschen jeder Religion ihren Ort der Stille finden können.

Farbkonzept gibt Struktur

Farben kommen überall da zum Einsatz, wo es ums Gesundwerden geht. Grün, Blau, Rot und Gelb - jede Fachabteilung hat ihre charakteristische Farbe erhalten. Ganz in Blau gehalten zum Beispiel die chirurgische, Rot und Rosa hingegen die gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung. Orientierungshilfen werde es geben, jede Station erhalte ihr eigenes Logo, das sich an markanten Punkten finden ließe, schildert Pflegedienstleiterin Rosamaria Wittenhorst. An zentraler Stelle steht auf jeder Station der Pflegestützpunkt - hier finden sich Computer, Krankenakten, aber auch ein nur fürs Personal zugänglicher Raum, in dem Medikamente gelagert werden. Die Pflegekräfte freuen sich über einen Aufenthaltsraum, den es so bisher nicht gab.

Freie Sicht nach draußen

Alle Patientenzimmer liegen "außen", die für die Pflege wichtigen Bereiche im inneren Viereck. "So haben die Patienten freie Sicht nach draußen", sagt Enders. Die Patientenzimmer können sich sehen lassen. Egal, ob Dreibett-, Zweibett- oder Einbettzimmer: Alle sind komfortabel ausgestattet. Dass es im Dreibettzimmer keinen in den Nachtisch eingebauten Kühlschrank gibt, lässt sich sicher verschmerzen. Jeder Patient verfügt über einen eigenen Fernseher mit Zugang zum Internet. Sportfans können sogar "Sky" hinzubuchen. In den Patientenzimmern gibt das Farbkonzept Struktur - jeder weiß sofort, wem welcher Schrank oder welcher Handtuchhaken gehört.

Adipositaspatienten stellen das Pflegpersonal vor besondere Herausforderungen. Im neuen Bettenhaus gibt es nun ein "Adipositaszimmer" - ausgestattet mit allem, was zur Pflege der stark übergewichtigen Patienten an Hilfsmitteln benötigt wird.

Isolierzimmer für MRSA-Patienten

Stichwort MRSA: "Wir haben ein Risikoklientel - besonders aus den Senioreneinrichtungen", sagt Dr. Enders. Patienten, die mit MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) belastet ins Krankenhaus kommen, werden künftig solange im Isolierzimmer untergebracht, bis die Patienten frei von diesen Keimen sind, die aufgrund ihrer Unempfindlichkeit für Antibiotika so gefährlich sind.

Patienten, die besonders überwacht werden müssen, zum Beispiel direkt nach einer Operation, werden im neuen Bettenhaus natürlich auch betreut. Für sie steht die Intermediate-Care-Stroke-Einheit zur Verfügung.

Nein, einen Tag der offenen Tüt wird es nicht geben. "Wir haben hygienerechtliche Auflagen zu erfüllen, und auch Auflagen des TÜV - einen Tag der offenen Tür können wir leider nicht anbieten", so Dr. Peter Enders.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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