Klimanotstand in Frankreich – Deutsche Politik macht erst mal Urlaub

In Frankreich wurde zum ersten Mal die Warnstufe 3 "ROT" aktiviert, die Regierung erklärte den Klimanotstand und die Nationalversammlung hat Teile eines Klimaschutzgesetzes verabschiedet womit sich das Land zur Klimaneutralität bis 2050 verpflichtet. Damit kam das Parlament einer Forderung der "Fridays-for-Future" Bewegung nach.
In Gallargues-le-Montueux , Region Gard wurden 45,8 Grad gemessen. In den südlichen Regionen Frankreichs wurden hunderte Schulen geschlossen und Schulausflüge, Schulsport und Sportveranstaltungen abgesagt, Tiertransporte sollen nicht durchgeführt und auf unnötige Autofahrten soll verzichtet werden.
Im Hitzejahr 2003 wurden die Hitze-Todesfälle mit 15.000 angegeben.

Großbritannien hat bereits ein ähnliches Energie- und Klimaschutzgesetz wie es jetzt in Frankreich auf den Weg gebracht wurde. Beide Länder liegen damit vor Deutschland.

Die neue Regierung in Finnland geht noch weiter. Sie hat das gleiche Ziel wie Frankreich und Großbritannien, will jedoch die Klimaneutralität bereits 2035 erreichen.

Und was macht Deutschland?
Deutschland macht erst mal Urlaub und auch die Politik geht in die Sommerpause. ( airliners.de verkündet von Mai 2019 zum Vergleich Mai 2018 bei den vier größten Flughäfen in Europa ein Passagier-Wachstum von 3,2 % = 600.000 Passagiere. Alleine im Mai 2019 wurden in Frankfurt 6,2 Millionen Passagiere abgefertigt, ein Plus von 1,4 %; deutschlandweit ein Plus von 500.000 = 2,3 %)
Die Grundsatzentscheidung über ein Klimaschutzpaket wurde in den September verschoben, wobei eine Grundsatzentscheidung zum Klimaschutzpaket noch kein Gesetz darstellt, ebenso wie der Kohleausstieg nicht, sondern nur eine Absichtserklärung bzw. eine Empfehlung ist.
G20-Gipfel in Japan. Auch da bahnt sich an, dass der Klimaschutz keine Rolle spielen wird.

Klimaschutz-Sofortprogramm (pdf), das Annalena Baerbock, Anton Hofreiter und Winfried Kretschmann heute in Berlin vorgestellt haben: hier klicken