Kinder sollen nicht lügen – wo aber sind die Vorbilder? Exkurs „Klever Schulfrieden“2.0
Hauptschulen in Kleve laufen aus, eine Realschule auch. 5 Jahre nach Initiativgründung für eine Klever Gesamtschule und im dritten Jahr nach ihrer erzwungenen Durchsetzung gegen Ratsmehrheit und Verwaltung sollte der „Klever Schulfrieden“ herrschen – immerhin so in 2011 vom selbsternannten Erfinder für „innovatives Lernen“, Hr. BM Theo Brauer, verkündet mit seinen schulpolitischen Sekundanten Hr. Bay und Hr. Cosar…
Mal abgesehen davon, dass es schon Comedy pur ist, wenn gerade die Allmittel-Verhinderer einer Gesamtschule in Kleve nach Unumgehbarkeit einer solchen sich als Erfinder und Initiatoren beweihräuchern ( Ist halt Politik), geht der „Witz“ ja noch weiter:
Mit der Neuordnung der Schulen ( Gesamtschule und Sekundarschule, dafür „Abgang“ von Hauptschulen und einer Realschule) waren ja auch die Fragen der Beschulungsgebäude zu bearbeiten.
Angeblich, seit 2011 von Jahr zu Jahr, war das ja angeblich geregelt; es war aber schon ein bisschen komisch, dass im 6-monatigem Rhythmus neue Varianten bzw. Änderungen auftauchten.
Nur mal zur Erinnerung: Seit spätestens 2009, Gesamtschuldebatte, wurd’s Zeit aufzuarbeiten!
Nun kommt ein Vorschlag daher, von den selbsternannten „Fachleuten“ Bay und Cosar, der mal wieder alles umwirft:
http://www.derwesten.de/nrz/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/drei-nagelneue-schulzentren-fuer-kleve-id9754786.html
Das, erste, „komische“ daran: Genau dieser Vorschlag wurde bereits in 2010/ 2011 von Friedrich Foerster ( bitte nie „ö“ schreiben!) im Rahmen der damaligen Diskussionen gemacht – und von niemandem, gerade und explizit nicht von Hr. Bay, als auch nur überlegenswert betrachtet.
Das, zweite, „komische“ daran: Woher der Eilbedarf – wenn doch angeblich alles geregelt war?!
Drittens: Gerade die ursprünglichen Zauderer, Zögerer und Verhinderer mahnen nun zur Eile…?
Viertens: Wieso scheint es nach nunmehr 5 Jahren Diskussion, -zig Gutachten (extern, obwohl wir ein Schulamt haben!) und 65 Jahren Institution Schulamt noch immer keine entscheidungsfähigen Grundlagen zu geben?!
Fünftens: Mehr oder weniger steht das Sebus-Grundstück im Fokus. Weil die Stadt das Grundstück parzelliert verkaufen muss um Löcher im Haushalt zu stopfen? Angeblich steht Kleve doch soooo gut da…
Tja, wohl nicht so weit her mit „innovativ“ und „Schulfrieden in Kleve“, wenn man’s mal genauer betrachtet, oder?
Defizite, und mal wieder mit dem Unwillen diese zu lösen, zeigen sich aber auch bzgl. der Haupt- und Realschüler an auslaufenden Schulen, wenn diese mal sitzen bleiben:
http://www.lokalkompass.de/kleve/politik/wer-sitzen-bleibt-muss-kleve-verlassen-d466304.html
Ich weiß ja nicht: Den Kindern erzählt man, dass sie nicht lügen sollen – und auch noch heute scheinen viele Verantwortliche/ „Experten“ bzgl. Schulpolitik schlichtweg zu lügen; nach wie vor, quasi als Dauerzustand. Woher, bitte, sollen sich dann Kinder die Vorbilder nehmen?!
Ich weiß sehr wohl: Da wird ein Schulamt aus Steuergeldern bezahlt – und es muss sich ständig externe Gutachten ( wieder Steuergelder) einholen (lassen) um mal z.B. die Schülerzahlen in Kleve benennen zu können..
Und am Ende – reichen all diese Informationen nicht aus um mal für wenigstens 10 Jahre planen, z.B. Schulgebäude, zu können und ziehen Ad-hoc-Statements von „Experten“ nach sich, die alles umwerfen?
Wie sind die Aussichten?: Mit Ausnahme des Stein-Gymnasiums werden alle Kinder in Kleve im Lauf ihrer Schullaufbahn durch Wechsel der Gebäude durch alle Ortsteile von Kleve (Ausnahme: Schenkenschanz, die sind abgeschnitten) gejagt und kommen in den Genuss der Erfahrung von Schimmelgebäude bis fast Normalgebäude. Sitzen gebliebene SchülerInnen aus Hauptschule und Realschule müssen um Asyl bitten in Nachbarstädten wie Goch, Emmerich etc.
NIAG und VRR verdienen sich dumm und dämlich durch immer mehr „Schokotickets“, weil ein früherer Schulweg von 15 min. per Fiets nun durch 1,5h mit dem Bus ersetzt wurde…
Kleve blüht, sonnt sich und wirbt mit „Hochschulstadt“ und die Bildungswelt ist im Döschen…
Zum Schluss eine kleine, traurige, Anekdote:
Die Homepage des Kreises Kleve ist seit Jahren auch auf chinesisch abrufbar – Spanisch-, Italienisch-, gar Französisch-Kurse können im Kreis Kleve seit Jahren nur unzureichend bis gar nicht auf Schulen unterrichtet werden mangels LehrerInnen, Gelder etc.
P.S. Selbstverständlich habe ich keine Ahnung von Schule(n), Schulgesetzen, Zahlen, Daten etc. – nach Aktenlage der Stadt Kleve habe ich ja nicht mal einen Schulabschluss oder wäre auch nur irgendwie berechtigt mich mit derartigen Fragen zu beschäftigen, gar mir anzumassen hierzu eine Meinung zu haben oder Fragen zu stellen…
Leider hab’ ich 85 Abi auf’m Stein gebaut – wofür ich mich schäme, wenn ich bedenke, dass da ein Hr. Cosar s’n Überguru ist.
Autor:Jens-Uwe Habedank aus Kleve |
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