Die JVA Kleve hat ein neues Projekt gestartet
Kein Rassismus „unter der Krohne“

Die JVA Kleve hat das Projekt – kein Rassismus „unter der Krohne“ gestartet. Foto: JVA Kleve
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  • hochgeladen von Christian Schmithuysen

KLEVE. Auch in der JVA Kleve ist Rassismus kein unbekanntes Phänomen. Nach Rückmeldung von Gefangenen kommt es aber immer wieder vor, dass während der Freistunde beleidigende Äußerungen fallen. Da die Inhaftierten die Vorfälle nicht unkommentiert hinnehmen wollen, haben sie die Initiative „Kein Rassismus unter der Krohne“ ins Leben gerufen.

Neues Projekt der Inhaftierten

Der Name des Projektes wurde bewusst gewählt, um einerseits auf den Standort der JVA Kleve (Krohnestraße 11) anzuspielen, andererseits auf die Krone als Symbol der Obrigkeit zu verweisen. Weil Veränderung immer zuerst bei jedem persönlich beginnt, haben die Inhaftierten sich in Gesprächsgruppen mit dem Thema auseinandergesetzt. Dabei wurde deutlich: Rassismus soll hier „unter der Krohne“ keine Chance haben.

Die Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Religion, sexueller Orientierung und Lebendgeschichten, die in der JVA zusammen leben, bemühen sich um einen fairen Umgang miteinander. Nur da, wo im Anderen ein gleichwertiger Mensch gesehen wird, ist für Rassismus kein Platz.

Die Bediensteten der JVA Kleve begrüßen das Projekt auch vor dem Hintergrund, dass Beamte mit Migrationshintergrund vereinzelt Erfahrungen mit rassistischen Bemerkungen machen mussten. Ein Ziel des Projektes ist die Bewusstseinsveränderung eines Jeden. Zielgruppe ist die Gesellschaft, vor und hinter den Mauern. Wenn nur eine Person ihr Verhalten reflektiert und sogar verändert, wäre das Projekt ein Erfolg. Ein weiteres Ziel ist die finanzielle Unterstützung des Vereins „Mach meinen Kumpel nicht an! – für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e.V.“.

145 Euro wurden gespendet

Zu diesem Zweck haben die Inhaftierten der JVA Kleve diesem Verein einen Betrag von 145 Euro gespendet. Um diesen Betrag erreichen zu können, spendeten Inhaftierte Teile ihres Arbeitsentgeltes. Die JVA Kleve verspricht sich von dem Projekt eine Reduzierung rassistischer Tendenzen und eine Förderung von Toleranz und gesellschaftlichem Miteinander.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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