Energie für Kleve – Veranstaltung vom Verein für Umwelt und Energie im Mai
Traurig genug, aber „Fokushima“ hat sie ausgelöst, die neue Einig- oder schon wieder Uneinigkeit über den „Ausstieg aus der Atomenergie“ in Deutschland. Hoch interessante regionale Beiträge gibt es in den Zeitungen, in denen Fachleute oder Leser das Thema: „Energie für den Niederrhein“ vielfältig aufgreifen.
Man liest vom Projekt der Klever Stadtwerke zum Mega-Windrad. Die Volksbank denkt mit über Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung im Rahmen einer Genossenschaft nach. Die Gemeinde Kranenburg steigt bei RWE aus. Ansätze zu Technologien im großen Stil zur Nutzung von Wasserkraft in den Kohlebergwerken im Ruhrgebiet oder Ideen zu einem Erdwärmekraftwerk in Krefeld werden vorgestellt. In Leserbriefen wird die Energiebilanz zur Herstellung von Photovoltaik diskutiert genauso der Sinn oder Unsinn von Subventionen für Elektroautos, für die wieder Strom benötigt wird, der dann woher wohl kommt? Und immer mehr zeigt sich Unmut über die Machtkonzentration auf die vier Energieversorger EON, RWE, Vattenfall und ENBW. Unmut über die Abhängigkeit vieler Städte von diesen Versorgern, ihrer Preisgestaltung und ihrem Gewicht auf politische Entscheidungen.
All diese Aspekte werden auch montags am Elsabrunnen bei der „Mahnwache für den Atomausstieg“ zum Thema. Was macht man mit diesen Informationen - weder gebündelt noch fachlich bewertet, noch eingeschätzt auf Ihre Umsetzbarkeit für diese Region. Diesen Gedanken nahm Thomas Velten, Parteivorsitzender der Grünen, auf und aktivierte den regionalen „Verein für Energie und Umwelt“ - unter dem Vorsitz des Energieberaters der Landwirtschaftskammer Stefan Blome zu einer Veranstaltung: „Energie für den Kreis Kleve“ am 10.05.2011.
Moderiert von Thomas Velten entstand eine vielschichtige Diskussion Stefan Blome (Experte für Windenergie und Photovoltaik), Ute Sickelmann (Grünen-Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion Kleve), Michael Zumbrägel (Ingenieur und Unternehmensberater für Bioenergie und Experte beim SPD-Konzept: „Energieautarke Stadt Kleve“) referierten zu Alternativen Energien. Ein Spektrum vielversprechender regionaler Ansätze, die um den fachlichen Blickwinkel versierter Teilnehmer bereichert wurden. Dabei waren u.a. Dr. Scholz aus Kevelaer, Michael Baumann (Agraringenieur und grüner Kommunalpolitiker aus Kranenburg), Josef Gietemann (Parteivorsitzender der Klever SPD) - um nur einige zu nennen.
Das Diskussionsfeld wurde gesteckt: parteiübergreifende, energiepolitische Ausrichtung für Kleve, mit Weitsicht planen - das Ruhrgebiet einbeziehen, von Windkraft über Photovoltaik über Holz und Strohkraftwerke, Biogasanlagen, Energie zum Wohnen, für das Auto, Subventionen über das Gesetz für Erneuerbare Energien, zu Wirtschaftlichkeitsfaktoren. Michael Zumbrägel rechnete vor, wie Kleve als energieautarke Stadt finanziell und durch neue Arbeitsplätze profitiert.
Was für ein lohnender Abend! Das Konzept ging auf: Unabhängig von Partei oder anderer einseitiger Interessen brachte Thomas Velten Fachleute unterschiedlicher Richtung an einen Tisch und setzte einen ersten gemeinsamen Austausch in Gang.
Gespannt bin ich, wie es weiter geht. Ob sich vielleicht mehr Bürger, Fachleute an der Diskussion beteiligen möchten, ob vielleicht daraus kleine Arbeitsgruppen entstehen, die vielleicht unter der Leitung von Ute Sickelmann, Stefan Blome und Michael Zumbrägel auf der Basis des Konzeptes „Energieautarke Stadt Kleve“ weiterdenken?
Vielleicht gibt es am kommenden Montag um 18.00h am Elsabrunnen schon Neuigkeiten…
Mechtild Janßen, Kleve
Autor:Mechtild Janssen aus Kleve |
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