Kommentar
Eine behördliche Aufklärung über sinnvolle Verhaltensweisen sieht anders aus
Wenn es um das neuartige Coronavirus und seine Ausbreitung geht, greifen wir in diesen aufgeregten Zeiten auf Informationen von seriösen Behörden und dem Kreisgesundheitsamt zurück und bereiten sie für unsere Leser passend auf.
Allerdings können auch behördliche Informationen für Fragezeichen sorgen. Mal mehr mal weniger richtig?
"Ansteckungsrisiko beim Besuch von Veranstaltungen erhöht" meldete etwa am Donnerstag das Kreisgesundheitsamt in Kleve und empfiehlt, Veranstaltungen mit zahlreichen Teilnehmern abzusagen. Welche Zahl sich hinter dem Begriff "zahlreich" verbirgt, verschweigt die Behörde.
Zeitgleich wird in unserem Nachbarkreis Borken der erste Coronavirus-Infektionsfall bekannt. Borkens Landrat Dr. Kai Zwicker appelliert an die Bevölkerung, besonnen zu sein und geht mit gutem Beispiel voran: "Nach derzeitiger Lageeinschätzung besteht behördlicherseits keine Veranlassung dafür, öffentliche Veranstaltungen abzusagen."
Unterschiedlicher kann behördliche Aufklärung nicht sein.
Ein anders Beispiel: Die Stadt Kleve hat die für den 11. März geplante Klever Job- und Ausbildungsbörse, zu der gerne 4000 bis 5000 Besucher kommen, vorsorglich schon Anfang der Woche abgesagt. Sie wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
In Rees dagegen findet nächsten Dienstag dagegen eine große Ausbildungsbörse statt: "Keine Absage von städtischen Veranstaltungen" meldete die Stadt Rees am Donnerstag, nachdem der Kreis Kleve wenige Stunden vorher genau das Gegenteil empfohlen hatte.
Eine behördliche Aufklärung über sinnvolle Verhaltensweisen sieht anders aus.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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