Diskussion um Wilhelm Frede: Eine kluge Entscheidung
Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Diese alte Redensart trifft auf die in den letzten Tagen leider oftmals zu hitzig geführten Debatten über die Namensgebung der Gesamtschule in Rindern zu.
Propst Johannes Mecking hatte Pfingstsonntag von der "Kanzel" gegen den Beschluss des Schulausschusses gewettert, weil der Name "Wilhelm Frede Schule" aufgegeben werden soll. Der Klever Wilhelm Frede starb 1942 im KZ Sachsenhausen. Aus religiösen Gründen hatte sich Frede geweigert, in die NSDAP einzutreten, seine "Judenfreundlichkeit" war den damaligen Machthabern ein Dorn im Auge, wurde ihm zum Verhängnis.
Natürlich durfte Mecking den politischen Beschluss anprangern. Auf der anderen Seite gibt es aber auch gute Gründe, warum Eltern, Schüler und Lehrer für die neue Schule den Namen "Gesamtschule am Forstgarten" ausgesucht haben.
Letzten Freitag gab es unter der Moderation von Bürgermeisterin Sonja Northing ein gutes Gespräch zwischen Kirchenvertretern und Schulleitung. In aller Ruhe soll jetzt nach einer Lösung für die Namensgebung der Gesamtschule in Rindern gesucht werden.
Die Kernbotschaft: Es gibt weitere Gesprächen zwischen dem Wilhelm-Frede-Kreis und der Gesamtschule Kleve, vertreten durch Mitglieder des Schülerparlaments und der Schulleitung: "Ziel dieser Gespräche ist es, eine Perspektive zu entwickeln, wie das Gedenken an Wilhelm Frede wachgehalten werden kann, ohne dass die Gesamtschule gedrängt wird, einen bestimmten Namen zu übernehmen."
Eine kluge Entscheidung.
Lesen Sie auch: Gesamtschule: Atempause im Streit um die Namenfindung mit der gemeinsamen Presseerklärung von Schulleiter Jürgen Schmitz und Propst Johannes Mecking.
Autor:Klaus Schürmanns aus Kleve |
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