Fluss und Aue Emmericher Ward
Der Rhein aus Landessicht – umweltfreundliche Wasserstraße und Lebensader der Natur

Die Nebenrinne im Naturschutzgebiet Emmericher Ward ist ein international bedeutendes Pilotprojekt zur Rheinauen-Renaturierung | Foto: Simon van de Loo
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  • Die Nebenrinne im Naturschutzgebiet Emmericher Ward ist ein international bedeutendes Pilotprojekt zur Rheinauen-Renaturierung
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Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag NRW, besuchte heute auf Einladung des Grünen Landtagskandidaten Dr. Volkhard Wille Emmerich. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen der zukünftigen Politik am und mit dem Rhein. „Die Schifffahrt auf dem Rhein ist ein umweltverträglicher Verkehrsträger, den wir nicht nur aufgrund der Klimakrise weiterentwickeln und unter Beachtung ökologischer Aspekte zukunftssicher machen wollen“, so Arndt Klocke.
„Der Rhein ist nicht nur die wichtigste Wasserstraße Europas, sondern auch ein ökologischer Biotopverbund von den Alpen bis zur Nordsee. Beide Funktionen müssen aufeinander abgestimmt und weiterentwickelt werden“, ergänzte Wille. „Es bedarf kluger Strategien zum Erhalt des umweltfreundlichen Verkehrsträgers in Zeiten der Klimakrise, denn schon heute verursachen lange Dürreperioden und verändertes Niederschlagsverhalten Einschränkungen in der Schifffahrt und Belastungen der Auen-Ökosysteme“, sagt Wille weiter.
Klaus Markgraf-Maué, Vorstand der NABU-Naturschutzstation Niederrhein, stellte im Rahmen einer Wanderung zuerst das Naturschutzprojekt „Fluss und Aue Emmericher Ward“ vor, bei dem mit Geldern der EU und des Landes NRW eine durchströmte Nebenrinne geschaffen wurde: „Ehemals charakteristische Struktur- und Landschaftselemente, Tier- und Pflanzenarten des Niederrheins können sich wieder entwickeln. Eine Vielzahl von Bewohnern naturnaher Flusslandschaften, die durch den Verlust ihrer Lebensräume heute gefährdet sind, nahmen umgehend von der neuen Nebenrinne Besitz. Biber, Fische und Wasservögel tummeln sich in großer Zahl in den Gewässern, und Pflanzen erobern ihre neuen Lebensräume“, so Markgraf-Maue. „Maßnahmen wie diese müssen am Rhein in großem Umfang realisiert werden, damit vielfältiges Leben in den Strom zurückkehren kann.“ Voraussetzung für eine gelingende Wiederbelebung des Rheins sei, dass genügend Wasser für die flussgebundenen Lebensräume zur Verfügung steht und der Abfluss nicht in immer größer ausgebauten Fahrrinnen gebunden wird.
Der NABU setzt sich dafür ein, dass Schiffe verwendet werden, die auch bei Niedrigwasser fahren können: „Ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung des Schiffverkehrs auf dem Rhein kann ohne weiteren Ausbau der Fahrrinne erreicht werden“, so Markgraf-Maue. Während Teile der Industrie entsprechende Schiffsbaukonzepte verfolgen, steckt der Bund die Steuergelder in unzeitgemäße Ausbauvorhaben. „Wir müssen die Schiffe dem natürlichen Potenzial des Flusses anpassen und nicht umgekehrt.“
„Zwar ist das Land NRW bei Fragen der Bundeswasserstraße nicht federführend, aber wir können im Rahmen der Verfahren Einfluss nehmen“, erläutert Arndt Klocke die Rolle des Landes NRW. „Eine möglichst gute Abstimmung der Fragen der Gewässerökologie und der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie am Rhein ist bei der Sicherung des umweltverträglichen Verkehrsträgers Schifffahrt wichtig“, so Klocke. „Die Ausbaupläne am Rhein müssen dementsprechend gestaltet werden.“
Weitere Themen des Besuches war die Frage der immer noch nicht vollständig geklärten Entgasung von Binnenschiffen in den Häfen, für die das Land als Immissionsschutzbehörde Verantwortung trägt. Auch die Förderung von Naturschutzprojekten entlang des Rheins sowie die Schaffung von Retentionsräumen zur ökologischen Hochwasservorsorge wurden angesprochen.

Autor:

GünterVanMeegen-DieGrünen aus Bedburg-Hau

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