Der Holocaust-Gedenktag am Berufskolleg Kleve

Foto: Olaf Jenssen

„Gegen das Vergessen“ - unter diesem Motto fand der diesjährige Holocaust- Gedenktag am 27. Januar 2014 am Klever Berufskolleg statt. Seit 1996 wird an diesem Tag offiziell allen Opfern des Nationalsozialismus gedacht, so auch hier in Kleve.

Den Abend eröffneten einige Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung mit der Aktion Judenstern, wobei die Namen und Schicksale der verstorbenen Klever Juden ausgerufen wurden und sich die Schüler in Form eines Judensterns positionierten. Nachdem im Anschluss das vom Musiklehrer Karsten Verheyen und seinen Schülern selbstkomponierte und bewegende Musikstück „Menschen Taten Menschen“ vorgetragen wurde, hatten die Besucher der Veranstaltung die Gelegenheit, sich in einer Ausstellung über verschiedene Themen bezüglich des Holocausts und der Zeit des Nationalsozialismus zu informieren, die von Schülerinnen und Schülern der verschiedenen Abteilungen des Berufskollegs vorbereitet wurden. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten unter anderem zu Themen wie Euthanasie im Nationalsozialismus, dem Leben verschiedener Juden in Kleve, aber auch zu Diskriminierung in der heutigen Zeit.

Den Höhepunkt der Veranstaltung stellte sicherlich die aus Weeze stammende jüdische Zeitzeugin Edith Bader-Devries dar. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters hatte sie den Weg auf sich genommen und informierte in ihrem Vortrag beeindruckend und erschreckend genau über ihre Kindheit und die Erlebnisse während der Zeit des NS-Regimes. Direkt zu Beginn steckte sie sich ihren eigenen Judenstern an, den sie all die Jahre über aufbewahrt hatte. Als Kind wurde Frau Bader-Devries selbst mit ihren Eltern in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, aber sie schafften das, was keiner anderen Familie aus dem Kreis Kleve gelingen sollte – sie überlebten und kamen zurück an den Niederrhein. Am Ende ihres Vortrages, der einem sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird, mahnte Frau Bader-Devries: „Ihr seid jetzt verantwortlich“. Verantwortlich dafür, dass sich so etwas wie der Holocaust nicht noch einmal wiederholt, aber auch verantwortlich, dass dieser eben nicht in Vergessenheit gerät.

Abschließend sprach der Schulleiter Hans Reder noch einige Worte, mit denen er sich bei Frau Bader-Devries, allen Schülerinnen und Schülern sowie allen Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz und ihr Engagement bezüglich des Gedenktages bedankte.
Die Ausstellung ist auch in den kommenden Wochen noch im Pädagogischen Zentrum des Berufkollegs zu sehen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich diese anzuschauen.

Text: Schüler der TBS MT13A und Lisa Hauck

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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