Bahnlinie Kleve – Nimwegen Reaktivierungskonferenz zu Jahresanfang geplant
SPD Kleve diskutiert mit Verkehrsausschussvorsitzenden des Bundestages
Mit Unterstützung des SPD-Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Verkehrsausschusses im
Bundestag Udo Schiefner möchte die SPD, dass der Gesprächsfaden zur Bahnlinie Kleve-Nimwegen
wieder aufgegriffen wird.
Hierzu luden der Landratskandidat Stefan Welberts und die SPD Kleve den Bundestagsabgeordneten
und Vorsitzenden des Verkehrsausschusses Udo Schiefner nach Kleve ein. Neben der ehemaligen
Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, den SPD Mitgliedern im Klever Verkehrsausschuss
Peter Brückner und Willi Uttendorf sowie dem stellvertretenden Bürgermeister Josef Gietemann,
rundeten die Vertreter der niederländischen Partei PvdA Nimwegen und Berg en Dal (Willem van het
Hekke) und der PvdA Gelderland (Judith Tenbusch) sowie der niederländische FNV
Gewerkschaftssekretär Wilco Veldhorst den Teilnehmerkreis ab.
Die Reaktivierung der Bahnverbindung Kleve-Nimwegen beschäftigt seit Jahren immer wieder die
Politik in der Grenzregion. Im Gespräch in Kleve machte Landratskandidat Stefan Welberts deutlich,
dass er sich für die Reaktivierung einsetzt: „Wer die Mobilitätswende mit Blick auf den Klimaschutz
will, muß grenzüberschreitend denken. Wir müssen Gelegenheiten nutzen, um größere Schritte zu
unternehmen, innovativen und sauberen grenzüberschreitenden Personenverkehr zu ermöglichen.“
Wilco Veldhorst machte deutlich, welche Gründe insbesondere aus Arbeitsmarktsicht für die
Schienenverbindung sprechen: Die Öffnung des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes erhöht die
Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitssuchende aus Deutschland und den Niederlanden. Die
Reaktivierung böte nicht nur Chancen für Studenten, die Radboud Universität, die Hochschule RheinWaal, die HAN und das ROC, sondern stärke auch die Städte Nimwegen, Kleve und die größere
Grenzregion. Deutsche Patienten und Angehörige bekämen einen besseren Zugang zu einem
universitären Zentrum in Nimwegen, das Medizin auf Spitzenniveau leistet.
Hierbei waren sich die Anwesenden einig, dass die wirtschaftlichen Nebeneffekte weit über die
positiven Auswirkungen für die vier Nachbargemeinden hinaus gehen würden.
Dr. Barbara Hendricks und Udo Schiefner nannten zudem Beispiele für neue realisierte und
erfolgreiche grenzüberschreitende Verbindungen. Schiefner machte außerdem deutlich, dass alle
Beteiligten ins Boot geholt werden müssen. Dazu zählt auch die Gemeinde Berg en Dal, die
momentan der Reaktivierung noch kritisch gegenüber steht. „Anwohner, Bürger und Unternehmen
müssen angemessen informiert und einbezogen werden. Es muss Klarheit geben, über den Prozess
zur Anbindung an die Schienenverbindung, z.B. Akku-Tram-Train, und Klarheit über die Anbindung
der Route in den verschiedenen Dorfzentren“, fasste Josef Gietemann, der gemeinsam mit dem
Klever SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Nitsch die Gesprächsrunde moderierte, zusammen.
Zudem machten die Anwesenden deutlich, dass die Umweltauswirkungen umfassend betrachtet
werden müssen: von der Verkehrsüberlastung im Umfeld der Universität Nimwegen bis hin zu den
Umweltauswirkungen auf Fauna und Flora in den Randgebieten auf beiden Seiten der Grenze.
Für den Bundestagsabgeordneten Schiefner war am Ende des Gespräches klar: Das Thema muss auf
eine überregionale Ebene gehoben werden. So vereinbarten die Anwesenden, im ersten Halbjahr
2023 eine Konferenz zur Reaktivierung der Bahnlinie zu organisieren. Diesmal mit allen Beteiligten
auf deutscher und niederländischer Seite, sowie Informationen und Teilnehmern aus dem
Bundesverkehrsministerium. Eins wurde ganz deutlich: Nur wenn alle das gleiche Ziel verfolgen in der
Grenzregion, wird die Reaktivierung eine Chance haben.
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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