Terra preta - die schwarze Erde aus dem Amazonasgebiet
Nicht nur der eigene Herd,sondern auch der eigene Garten ist für Andre Gesikiewicz Goldes wert. Nahezu jeden Tag werkelt und tüfftelt der Klever in seinem Garten und erzielt Ernteergebnisse, die sich sehen lassen können.
Dass in diesem Garten Obst und Gemüse besonders gut gedeihen, ist den gärtnerischen Fähigkeiten des Mannes zu danken, der außerdem offen ist auch für Neues und Unbekanntes.
So, wie der Terra preta do indio. Der portugiesische Begriff bedeutet nichts anderes als „Schwarze Erde“. Dieser schwarzen Erde, die erst vor wenigen Jahrzehnten im Amazonasgebiet gefunden wurde, werden eine Menge positiver Eigenschaften zugeschrieben.
Forschungsarbeiten
Forscher beschäftigen sich damit, kleine und große Gärtner, aber auch Klimainitiativen. Das Besondere an dieser Erde: Sie ernährte zum Erstaunen heutiger Wissenschaftler schon vor 1500 Jahren Tausende Ureinwohner im Amazonasgebiet. Ohne diese Erde wäre das aufgrund der sehr mageren Urwaldböden nicht möglich gewesen. Heute weisen Wissenschaftler daraufhin, dass die schwarze Erde auch dem Klima nützen kann.
Andre Gesikiewicz
Für Andre Gesikiewicz ist das alles keine Neuigkeit mehr. Er hat ausprobiert, wie sich Terra preta herstellen lässt. Einen Häcksler sollte der Gartenfreund besitzen, um Grünzeug und Äste kleinzuschreddern. „Dann muss man alles ein bisschen antrocknen lassen - auch Grünschnitt kann später mit auf den Terra preta Komposthaufen“, so Andre Gesikiewicz. Alles mit Pferdemist und Pflanzenkohle vermischen - „etwas ein Drittel Mist, und zwei Drittel Grünzeug, dazu rund 10 Prozent Pflanzenkohle“, so der ambitionierte Hobbygärtner. Dann die Mischung festtreten und abdecken und immer wieder mal gießen. Je nach Temperatur läuft der jetzt einsetzende Gärungsprozess innerhalb von zwei bis vier Wochen ab. Regenwürmer, zeigt der Klever Gärtner, fühlen sich hier besonders wohl. „Früher gab es in meinem Garten kaum Regenwürmer, jetzt habe ich jede Menge“, freut sich Andre Gesikiewicz.
Pfalnzenkohle: Herstellung kein Hexenwerk
Auch Pflanzenkohle herzustellen sei kein Hexenwerk, sagt der Gärtner. Er zeigt auf eine ausgediente Gasflasche - Boden und „Kopf“ wurden entfernt, ein hermetisch passendes Rohr in die entstandene Öffnung gesteckt - oben ein paar Löcher gebohrt, durch die das entstehende Gas entweichen kann. Das Rohr - unten liegt ein Sieb - wird mit kleinen Ästen oder unbehandelten Holzabfällen gefüllt, das Holz entzündet - und schon entsteht feinste Pflanzenkohle. Die hat hervorstechende Eigenschaften: dank der großen Oberfläche kann sie viel Wasser speichern und dient Mikroorgansimen als Besiedlungsfläche. Und die sind wieder gut fürs Pflanzenwachstum.
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
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