Nur die Bauern produzieren klimafreundlich

Derzeit feiern alle Ortschaften Erntedank. Da stellt sich doch die Frage, ob sie, die Bauern, einen Grund haben Danke zu sagen.
Durchschnittlich, wie Kreislandwirt Josef Peters, resümiert: „Von allem gab es etwas zu wenig.“ Die Erträge bei Kartoffeln, Getreide, Mais und Zuckerrüben seien aufgrund der außergewöhnlichen Wetterkapriolen in diesem Jahr zurückgegangen. Peters: „Wir hatten ja alles, was es so geben kann. Ein heißer und vor allem trockener Sommer, ein feuchter Herbst.“
Die geringeren Erträge würden die Verbraucher und die Landwirte im Kreis Kleve spüren. „Bei Kartoffeln sind die Preise bis zu 80 Prozent gestiegen.“ Die geringen Getreideerträge seien zwar durch gestiegene Preise wieder wettgemacht worden, doch würden davon allenfalls die Ackerbauern profitieren.
Andersherum gehe das wieder zu Lasten des sehr viehstarken Kreis Kleve, wo die landwirtschaftlichen Betriebe für Futtermittel draufzahlen müssten.
Bis zu 40 Prozent mehr müssten für Futter aufgewendet werden, so Peters.
Die Wachstumsphase ist mittlerweile längst beendet, derzeit sind die Bauern mit der Mais- und Zuckerrübenernte beschäftigt. Auch hier erwartet der Kreislandwirt ein durchschnittliches Ergebnis. Folgen des Klimawandels?
Vom Klimawandel spricht Peters im Zusammenhang mit den Wetterkapriolen nicht. „Extreme Wetterlagen hat es immer gegeben, der Unterschied ist nur, dass wir mittlerweile globaler denken.“ Während früher niemanden interessierte, ob es in China Unwetter gegeben habe, würde heutzutage die Welt schon aufblicken, wenn dort „ein Sack Reis umfalle“.
Die Landwirte, so sagt der Vorsitzende der Kreisbauernschaft im Kreis Kleve weiter, seien die einzigen, die heutzutage klimaneutral produzieren würden und rechnet vor: „Ein Hektar Zuckerrüben produziert sechs Mal mehr Sauerstoff wie ein Hektar Wald.“ Schon jetzt seien zahlreiche Betriebe mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet.
Das Klimabewusstsein in den landwirtschaftlichen Betrieben würde sogar zum eigenen Nachteil führen. So sei Biogas zwar von Vorteil, doch führe das unweigerlich dazu, dass die Landwirtschaft ihre eigene Konkurrenz mit Monokulturen aufbaue, weil mehr und mehr Betriebe auf Mais umstellten.