Landwirte: "Ohne uns keine Naturlandschaft"
„Echter Naturschutz ist nur mit den Bauern möglich - aber nicht mit dem Nabu. Die Vorwürfe, die der Nabu erhoben hat, schlagen dem Fass den Boden aus.“
Die Landwirte in der Düffel sind sauer. Sauer auf den Nabu, der nach Auffassung der Landiwirtschaft mit unredlichen Aussagen zum Kibitzschutz an die Öffentlichkeit ging.
Und darum geht es: Der Naturschutzbund (Nabu) hatte die Landwirte in der Düffel scharf angegriffen, ihnen vorgeworfen, ohne Rücksicht auf nistende Kibitze Äcker zu bestellt zu haben. Donnerstag setzten sich die Landwirte zur Wehr. „Diese Aussage kann in einem Großteil der Fälle nicht zutreffen, denn der Kibitz brütet in diesem Jahr vorrangig auf Flächen, auf denen die Ackerbaumaßnahmen bereits abgeschlossen sind“, so Kreislandiwrt Josef Peters. Nach den Nabu-Vorwürfen habe er sich sofort mit den angesprochenen Landwirten in Verbindung gesetzt: „Insbesondere in der Kernregion westlich von Düffelward wächst Winterweizen. Auf den von der Nabu ausgewiesenen Flächen war also gar keine Bodenbearbeitung mehr erforderlich“, so Peters.
Andreas Natrop ist einer der betroffenen Landwirte. Schon im vergangenen Jahr habe er auf seinen Feldern Kibitzgelege ausgewiesen. „Der Nabu wollte die Fläche haben, um dort zu bauen.“ Er zeigt auf ein Gelege, das der Landwirt kenntlich gemacht und von den Bodenbearbeitungsmaßnahmen ausgenommen hat.
„Herr Thissen hat zugegeben, dass er mit dem Fernrohr nicht um die Ecke gucken kann“, so Josef Peters. Johan Thissen sei vor seiner Beschäftigung beim Nabu in den Niederlanden tätig gewesen. „Wes‘ Brot ich ess, des Lied ich sing. Das hat er im Gespräch mit mir bestätigt“, sagt der Kreislandwirt.
Der Konflikt zwischen Nabu und Landwirten in der Düffel ist ein seit langem schwelender. Die Landwirte haben den Nabu-Mitarbeitern verboten, ihre Flächen zu betreten. Im Rahmen des Naturschutzprojektes „Life Plus“ würden Gespräche geführt: „Bis hinauf ins Ministerium“, führt Peters aus.
Die Vorwürfe in Sachen Kibitzschutz sind nun Anlass für neue Verwerfungen. „So geht man nicht miteinander um“, sagte Peters und zweifelt auch die Nabu-Aussage von 20 brütenden Kibitzpaaren in der Düffel an. „Diese Aussage ist so nicht haltbar.“ Man könne den Landwirten am Niederrhein nicht Verhaltensweisen in südlichen Ländern ankreiden: „Was nicht zurückkommt, kann nicht geschützt werden.“
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
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