Zwischen Zurückhaltung und Interesse – Dialogpunkt Kleve im Rückblick

DialogPunktKleve Abschluss | Foto: Florian_Gaisrucker_HSRW

Am Abend des 28. Juni 2024 wurde der DialogPunkt Kleve nach vier Wochen Laufzeit feierlich verabschiedet. 20 Veranstaltungen für die unterschiedlichsten Zielgruppen haben neugierig gemacht, zu ergebnisreichen Diskussionen geführt, Einblicke gegeben und lassen positiv-nachdenklich in eine nachhaltige Zukunft schauen.

Vom 6. bis 28. Juni 2024 war der DialogPunkt Kleve, den die Hochschule Rhein-Waal in Kooperation mit der Stadt Kleve organisiert hat, ein Treffpunkt für den Austausch von Ideen, das Vorstellen nachhaltiger Projekte, Startort für informative Exkursionen und mehr. Drei Themenwochen rückten verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit in den Fokus: Nachhaltige Gemeinschaft, Ernährung und Mobilität.

Positiv-nachdenkliche Stimmung beim Abschluss
Am Freitagabend wurde der DialogPunkt Kleve bei Musik und Häppchen verabschiedet. Kurze Redebeiträge und eine an die Wände projizierte Fotoshow aus den Veranstaltungen ließen die vergangenen vier Wochen Revue passieren.

Florian Gaisrucker, Innovation Manager Gesellschaft im Projekt TransRegINT der Hochschule Rhein-Waal, und mitverantwortlich für die hochschulseitig organisierten Programmpunkte, zeigte sich beeindruckt von der Bandbreite der Themen und den Reaktionen von Teilnehmenden. „Eure Arbeit macht einen Unterschied. Ihr habt eine Plattform geschaffen für sehr spezifische Themen“, stellte dann auch Philipp Cantos von der Stadt Kleve fest. Mit dem DialogPunkt Kleve sei ein Mitmachraum geschaffen worden, der nachhaltige Aktivitäten sicht- und erlebbar mache.

Als „erstes Regionalbüro für Nachhaltigkeit am Niederrhein“ bezeichnete Pascale van Koeverden, zuständig für den Themenbereich Nachhaltigkeit im Fachbereich Klimaschutz, Umwelt und Nachhaltigkeit bei der Stadt Kleve, den DialogPunkt Kleve. „Wir haben Erfahrungen gesammelt und ein Fundament aufgebaut.“ Teilnehmende hätten den Wunsch nach einem regelmäßigen Forum geäußert. Sie stellte fest, dass Umweltbildungsthemen bei der Zielgruppe der Jüngeren nachgefragt wurden. Ältere Teilnehmende hätten sich hingegen auch bei den weiteren Nachhaltigkeitsthemen wie etwa nachhaltige Gemeinschaft, angesprochen gefühlt. Die Generation Mitte, Menschen von etwa 30 bis 60 Jahren oder auch Generation XY, sei in den vier Wochen schwerer erreichbar gewesen. Zudem seien konkrete Mitmachformate und Aktivitäten mehr wahrgenommen worden, als beispielsweise Vortragsformate. Dies wurde von Christina Martens, Koordinatorin Interaktions-Hub bei TransRegINT bestätigt. Sie verwies auf die Zukunft: „Wir müssen mit unseren kommenden DialogPunkten noch spezifischer auf die individuellen Bedarfe der Bürger*innen der verschiedenen Städte und Gemeinden eingehen und mehr Netzwerkarbeit leisten. Wir brauchen Schlüsselpersonen, die als Multiplikator*innen in die Gesellschaft fungieren und gemeinsam mit uns eine nachhaltige Zukunft aufbauen.“ Sie schloss den offiziellen Teil des Abends mit einem großen Dankeschön für alle Mitwirkenden und Beteiligten.

Mehr Beteiligung erhofft
Obwohl in der Fußgängerzone Kleves gelegen, zog der DialogPunkt Kleve leider weniger Gäste an als vorab erhofft. Gedacht war er ganz so wie es einst ein Sportsender in seiner Werbung auf den Punkt brachte: „Mittendrin statt nur dabei.“ Bunte Plakate schmückten die Fenster, gelbe Sonnenliegen standen zu den Öffnungszeiten bei gutem Wetter einladend vor der Fassade und trotzdem warfen viele lediglich einen neugierigen Blick auf das Ladenlokal und eilten weiter.

Prof. Dr.-Ing. Peter Kisters, Vizepräsident für Forschung, Innovation und Wissenstransfer der Hochschule Rhein-Waal sowie Projektleiter TransRegINT bemerkt hierzu: „Mit großem Einsatz hat das Team von TransRegINT gemeinsam mit der Stadt Kleve einen Raum geschaffen, der zentral gelegen, die Bürgerinnen und Bürger Kleves einbinden wollte in den komplexen Prozess des Wandels hin zur Nachhaltigkeit. Schon beim Zusammenstellen des Programms wurde deutlich, wie zahlreich, aber auch unterschiedlich Wünsche und Bedarfe sind. Leider lagen das Interesse und die Beteiligung Außenstehender unter den Erwartungen.“ Fragen, die sich das Team von TransRegINT und die Verantwortlichen bei der Stadt Kleve stellen sind unter anderem: Was sind Gründe für das mangelnde Interesse? Allein mit der parallel stattfindenden Fußball EM 2024 könne es nicht zusammenhängen. Ist die Gesellschaft der Nachhaltigkeitsdebatte überdrüssig? Waren Themen falsch gewählt oder Zeiten unpassend gesetzt? In den kommenden Wochen werden das Konzept, die einzelnen Veranstaltungen und auch der Ort abschließend analysiert. Prof. Dr.-Ing- Peter Kisters schaut bereits in die Zukunft: „Die gesammelte Erfahrung ist wertvoll für die Planung künftiger DialogPunkte in weiteren Kommunen am Niederrhein.“

Ausblick
Der DialogPunkt Kleve war das erste Regionalbüro, dass durch das Projekt TransRegINT initiiert wurde. In den kommenden Monaten und Jahren sollen weitere DialogPunkte in der Region Niederrhein folgen. Hierfür befindet sich das Team vom Projekt TransRegINT bereits in engen Gesprächen mit links- und rechtsrheinischen Kommunen. Interessierte Kommunen sind herzlich eingeladen, sich mit Christina Martens, Koordinatorin Interaktions-Hub bei TransRegINT, in Verbindung zu setzen, um über Formate und Kooperationsmöglichkeiten zu sprechen.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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