Weniger MRSA-Erreger in Kreis Klever Krankenhäusern
„Netzwerk gegen die Verbreitung von MRE im Kreis Kleve“ diskutiert die aktuelle Situation und tauscht sich zur Corona-Pandemie aus.
Die Fälle mit multiresistenten Erregern gehen in den Krankenhäusern im Kreis Kleve weiter zurück. Diese positive Botschaft konnte die Leitende Amtsärztin des Kreises Kleve Dr. Martina Scherbaum auf der Sitzung des „Netzwerks gegen die Verbreitung von MRE im Kreis Kleve“ den rund 50 Gästen geben. Nach einer Corona-Pandemie bedingten Pause war es das erste Netzwerk-Treffen nach rund zwei Jahren.
Die Gesamtinzidenz von „MRSA“ (Methicillin resistenten Staphylokokkus aureus) liegt in den Kreis Klever Krankenhäusern bei 0,8 Fällen pro 1.000 Patiententagen. Ihren Höchststand hatte die Inzidenz im Jahr 2015 mit 1,53. „Damit unterbieten wir im Kreis Kleve den Vergleichswert der so genannten ‚KISS-Krankenhäuser‘“, sagt Dr. Scherbaum. Unter diesem Titel haben sich deutschlandweit über 500 Krankenhäuser mit ähnlicher Struktur zusammengeschlossen, um die entsprechenden Auswertungen vornehmen zu können. „Erfreulich ist, dass wir im Kreis Kleve deutlich häufiger auf MRSA testen als anderenorts.“ Die Testquote der KISS-Krankenhäuser hatte der Kreis Kleve bereits vor elf Jahren erreicht – und seitdem kontinuierlich ausgebaut.
Die 50 Teilnehmenden aus den Bereichen Öffentlicher Gesundheitsdienst, Krankenhaus, stationäre und ambulante Pflege sowie niedergelassene Ärzte aus dem Kreis Kleve nutzten die Sitzung aber auch zum Austausch über die mittlerweile zweieinhalb Jahre andauernde Corona-Pandemie im Kreis Kleve. Dr. Kerem Bulut, Ärztlicher Direktor St. Clemens Hospital Geldern, gab einen Rückblick auf die Behandlung von COVID-19 Patienten und die damit verbundenen Herausforderungen im Vergleich der bisherigen Infektionswellen. Jennifer Künstle und Nicole Kuklan, Pflegedienstleitung der Clivia Gruppe, sprachen über COVID-19 und Demenz, das Ausbruchsmanagement, die Besucherkonzepte sowie die Angehörigenarbeit. „Dabei wurde offensichtlich, dass alle Akteure vor unterschiedlichen Herausforderungen standen. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner im Rahmen der Corona-Pandemie bewerteten die Teilnehmer allgemein als gut und tragfähig“, so das Fazit von Dr. Scherbaum.
Sie gab als Vorsitzende der Netzwerk-Sitzung einen Überblick über den Verlauf der Pandemie und der unterschiedlichen Wellen im Kreis Kleve. „Erfreulich ist, dass sich das Infektionsgeschehen insbesondere in den Einrichtungen und bei den vulnerablen Gruppen deutlich verlangsamt hat“, so die Leitende Amtsärztin. Aber: Eine Übersterblichkeit durch das Corona-Virus ist wissenschaftlich belegt. Und: Die Corona-Pandemie hat in Bezug auf die Lebenserwartung rund zehn Jahre medizinischen Fortschritt gekostet. „Weltweit ist die Lebenserwartung um rund zwei Jahre zurückgegangen. Aktuell befinden wir uns wieder auf dem Stand des Jahres 2012.“ Trotz aller guten und wichtigen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus, ein Ende der Pandemie sei aktuell noch nicht abzusehen.
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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