Gedanken zum 2. Weihnachtstag
Über die Zeit und die Liebe

Grade ging mir - ich weiss nicht warum - der Refrain des Lieds von Peter Cornelius durch den Kopf. Die älteren unter uns kennen ihn sicher noch:

"Du entschuldige i kenn di.
Bist du net die Klane,
die i schon als Bua gern g'habt hab?
Die mit dreizehn schon kokett war,
mehr als was erlaubt war
und die enge Jeans ang'habt hat?
I hab Nächte lang net g'schlaf'n,
nur weil du im Schulhof
einmal mit die Aug'n zwinkert hast!
Komm wir streichen fünfzehn Jahr,
hol'n jetzt alles nach,
als ob dazwischen einfach nix war."

Der Song stammt aus dem Jahr 1980, ich war also noch ein nicht einmal 10-jähriger Junge, der diesen Ohrwurm zum ersten mal hörte.

In meiner frühen Teenagerzeit, als mein Interesse für das andere Geschlecht begann, sich - sagen wir mal so - zu entwickeln, dachte ich, als ich den Song später wieder hörte, was muss das für ein alter Knacker sein, der nach 15 Jahren einer damals 13-jährigen den Hof machte. Das muss ja eine Ewigkeit her sein, als diese enge Jeans auf dem Schulhof auf ein Augenzwinkern der Angebetenen hoffen ließ.

Heute, mit ausgeprägtem Erwachsenen-Ratio weiss ich, dass dieser junge Mann in dem Lied um die 28 Jahre gewesen sein muss - ein fortgeschrittener Twen.
Und schon erkannte man bzw. es wurde einem bewusst, wie Recht Einstein damals schon hatte, als er erkannte, das Zeit relativ ist. Und auch Mode, die ist auch relativ - aber das nur nebenbei erwähnt.

Wenn die Zeit auch vergeht, eins das bleibt: Das schöne Gefühl der Liebe.

Heute, soviel zum Schluss, sei ausgerechnet, dürften dieser Mann und die Besungene in engen Jeans 69 sein.

In diesem Sinne einen schönen 2. Weihnachtstag.

Autor:

Helmuth Plecker aus Kleve

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