THW - mehr als nur Hilfe in der Not (von Finja Schneider-Maessen)
Tag für Tag fahre ich an einem blau-weißen Gebäude mit einer großen Anzahl an Fahrzeugen vorbei.
Doch was sich hinter den Glasscheiben und den großen Toren versteckt, war mir lange nicht klar.
Im Sommer des letzten Jahres sah ich dann allerdings, wie einige Einsatzwagen aus der Einfahrt fuhren.
Neugierig fragte ich daraufhin ein paar Tage später bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach, worum es sich hier handele.
In dem Gebäude befindet sich das Technische Hilfswerk, kurz THW. Es ist die Katastrophenschutzorganisation des Bundes.
Gegründet wurde das THW zum Schutz der Zivilbevölkerung.
Die Fahrzeuge waren auf dem Weg zu einem Einsatz im Hochwassergebiet, um die Schäden des Starkregens zu beseitigen.
Denn während einige ehrenamtliche Tätigkeiten im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie reduziert oder auf Eis gelegt wurden, haben sich andere – etwa die Freiwilligenarbeit bei Organisationen wie dem THW – zu einem noch wichtigeren Teil der Unterstützung von lokalen, nationalen, sowie internationalen Gemeinschaften entwickelt.
Über 80.000 Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler des THWs leisteten im Jahr 2021 mehr als drei Millionen Einsatzstunden, das ist fast dreimal so viel wie im Vorjahr.
Dies liegt zum Teil an dem bereits erwähnten Starkregen, der insbesondere hier in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr katastrophale Auswirkungen hatte.
Doch auch in Bezug auf die Corona-Pandemie und in vielen weiteren Bereichen
half die Katastrophenschutzorganisation die Not vieler Menschen zu lindern.
Sie helfen den Menschen kompetent und engagiert und kommen meist dann zum Einsatz, wenn Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen an ihre Grenzen kommen.
In den darauffolgenden Monaten nahm mein Interesse am THW daher immer mehr zu. Und so machte ich mich am Freitag, den 01. Oktober, auf nach Berlin, zum Young Leaders JugendZukunfts-Forum auf welchem Albrecht Broemme, der Ehrenpräsident des THWs, über nachhaltigen Katastrophenschutz informierte.
In der Hauptstadt trafen sich im Herbst des letzten Jahres 100 junge Menschen mit großer Einsatzfreude und zahlreichen Ideen. Alle mit einem Ziel: über wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektiven für unsere Zukunft zu diskutieren und sich gemeinsam weiterzubilden.
Und all das mithilfe zahlreicher Statements von Experten, welche uns Teilnehmerinnen und Teilnehmer jedoch nicht nur zu Diskussionen anregten und von ihren eigenen Erfahrungen berichteten, sondern uns auch Anerkennung für unser Engagement aussprachen. Insbesondere der Ehrenpräsident weckte bereits nach wenigen Minuten mit seiner Begeisterung, Kompetenz und seinem fachlichen Wissen das Interesse aller Anwesenden für sich und seine Profession.
Schnell wurde außerdem deutlich, dass das THW durch das unglaubliche Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von denen 98 Prozent im Ehrenamt arbeiten, wohl einmalig ist. Uns allen war bereits bewusst, dass freiwilliges Engagement sowohl auf die Gesellschaft als auch auf das eigene Wohlergehen positive Auswirkungen hat.
Doch insbesondere die weltoffene und positive Mentalität des THWs motivierte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sich auch in Zukunft genauso leidenschaftlich und begeistert zu engagieren.
Jedes Mal, wenn ich nun am Gebäude des THWs vorbeifahre, erinnere ich mich daran, was für eine großartige Arbeit dort geleistet wird und in was für einem Ausmaß uns dies als Gesellschaft weiterbringt.
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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