Niederrheinische Kuriositäten (2): Eine Schwalbe macht den Sommer

So sicher, wie jedes Jahr im April die erste Schwalbe an den Niederrhein zurückkehrt, so sicher ist auch zu diesem Zeitpunkt mit dem ersten Sommerausbruch zu rechnen. Endlich ist der Winter überstanden und das Thermometer zeigt über 20 Grad an. Weiße, stoppelige Männerbeine treffen im Rausch der Hormone auf weibliche, bauchfreie Frühlingsrollen. Und der Niederrheiner holt die Sommerklamotten raus!

Doch dann fliegen die Schwalben tief, streifen fast den Boden. Die Eisheiligen, die Schafskälte oder wie die Hallodris alle heißen, kündigen sich an. Raureif am Morgen und Mittagstemperaturen kaum noch an die 10 Grad. Also quasi wie heute ;-) Und was macht der Niederrheiner? Er läuft weiterhin im Kurzarmhemd oder T-Shirt umher! Einziges Zugeständnis an die jetzt wieder frische Frühlingsluft - die ärmellose Weste mit den großen Taschen kommt zum Zug.

Ich bin mit Leib und Seele Niederrheinerin, doch brrr, hier muss ich leider passen, das schaff ich einfach nicht. Verschämt schleiche ich zum Kleiderschrank, gucke nach rechts, gucke nach links - ob auch bloß keiner guckt. Und hole einen mollig warmen Pulli raus. Aaah, schon viel besser! Ob mir da ein ganz bestimmtes niederrheinisches Gen fehlt? Weil die eine Seite der Familie aus Berlin stammt? Liebe Leute, klärt mich bitte auf ;-)

(c) Christiane Bienemann 26.07.2015

Autor:

Christiane Bienemann aus Kleve

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