Neulich bei Günther Jauch
Ich bin ziemlich aufgewühlt, kribbelig und habe tatsächlich weiche Knie. Ich versuche still zu sitzen, doch so recht will es mir gerade nicht gelingen. Und dann kommt - er! Er läuft auf mich zu und bittet mich, auf dem berühmten Stuhl Platz zu nehmen! „Sie haben mich nicht mehr lieb“, beginnt er mit seinem typisch gequälten Gesichtsausdruck. Verblüfft schaue ich ihn an. Ist es wirklich schon so lange her, dass ich... zuletzt hier war?
„Sind Sie aufgeregt?“ fährt er fort, denn anscheinend ist ihm meine Anspannung nicht verborgen geblieben. Ich suche nach einer schlagfertigen Antwort, doch letztendlich bleibt mir nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Schon gibt er eine kurze Anekdote aus seinem Leben zum besten, ich beobachte fasziniert die bekannten Grimassen, die er passend zu der Situation zum besten gibt. Die den Applaus geradezu herausfordert!
Überhaupt dieses Gesicht. Eingerahmt von dunkelblondem Haar, die typische Brille, das verschmitzte Grinsen. Der ganze Mann ein Energiebündel, er untermalt seine Ausführungen mit lebhaften Gesten. Doch der Plan geht auf. Ich werde ruhiger und beginne, mich seinen Fragen zu stellen. Nö, den Publikumsjoker brauche ich heute nicht! Ich entspanne immer mehr und bin auch bereit, als er mich zwischendurch nach meinem Hobby, dem Schreiben, befragt.
Was in meinen Kurzgeschichten thematisiert würde, ist eine davon. Na zum Beispiel amüsante Geschichten aus dem Alltag, antworte ich, während ich erleichtert vom Stuhl herunterklettere. Nein, die Million habe ich leider nicht gewonnen, dafür aber eine Anregung für die nächste Story: „Neulich bei Günther Jauch“, soll sie heißen und von einem Doppelgänger mit frappierender Ähnlichkeit zum berühmten Original handeln.
Denn, ob Sie's glauben / Ihr es glaubt oder auch nicht - mein Physiotherapeut sieht aus wie Günther Jauch
;-))
Autor:Christiane Bienemann aus Kleve |
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