Missbrauchsvorwürfe gegen Alfons Freistühler, Priester und ehemaliger Direktor des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums
Missbrauchsvorwürfe gegen Alfons Freistühler, Priester und ehemaliger Direktor des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums
Das Bistum Münster hat per Pressemitteilung am Freitag, den 05. Mai 2023 , Missbrauchsvorwürfe gegen den Priester und ehemaligen Direktor des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Kleve, Alfons Freistühler, publik gemacht. Der beschuldigte Geistliche leitete das Gymnasium in der Zeit von 1971 bis 1980. Zudem war er seit 1971 als Seelsorger in Reichswalde eingesetzt und Pfarrverwalter in Keeken und Bimmen von 1980 bis 1988.
Laut Presseerklärung des Bistums Münster ereigneten sich die Fälle sexuellen Missbrauchs vor über 40 Jahren im schulischen Umfeld. Mit drei Betroffenen steht das Bistum Münster in Kontakt. Die Veröffentlichung erfolgte auf Wunsch der Betroffenen. Bereits 2010 wurde dieser Wunsch laut Presseerklärung an das Bistum Münster herangetragen; zur großen Irritation der Stadt Kleve erfolgte seinerzeit jedoch keine Veröffentlichung durch das Bistum. Ein Grund dafür konnte nicht genannt werden.
Der Stadt Kleve als Schulträgerin sind die Vorwürfe seit Donnerstagnachmittag bekannt. Der Interventionsbeauftragte des Bistums Münster, Peter Frings, informierte Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing in einem persönlichen Gespräch über das Geschehene. Einzelheiten zu den Fällen sind der Stadt Kleve indes nicht bekannt.
Seit 1974 ist die Stadt Kleve Trägerin des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, das sich zuvor als Staatliches Gymnasium in Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen befand.
Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing reagierte mit großer Betroffenheit auf die nun bekannt gewordenen Vorfälle: „Meine Anteilnahme und mein tiefes Mitgefühl für diese schockierenden Vorfälle gilt den Betroffenen. Das ihnen zuteil gewordene Leid ist unvorstellbar. Ich respektiere den schwierigen, jedoch zugleich nicht minder wichtigen Schritt, für ein derart sensibles Thema eine Öffentlichkeit herzustellen. Die Stadt Kleve setzt sich in diesem Sinne selbstverständlich für eine vollständige Aufklärung des Geschehenen ein und wird behilflich sein, wo dies heute noch möglich ist.“
Es existiere ein Dossier eines Historikers zu dem Fall des Alfons Freistühler, welches jedoch bislang durch das Bistum Münster nicht zur Verfügung gestellt worden ist. Als Schulträgerin wird sich die Stadt Kleve für die Herausgabe dieses Dossiers einsetzen.
Zugleich betont Bürgermeister Gebing, dass die vergangenen Vorfälle keinerlei Implikationen auf das heutige Schulleben in Kleve haben: „Es steht fest, dass sich das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und alle übrigen Klever Schulen heute entschieden und aktiv gegen alle Formen der Gewalt und des sexuellen Missbrauchs stark machen. Sämtliche Verantwortliche tragen stets größte Sorge dafür, dass ihre Schulen sichere und geschützte Lernumgebungen schaffen, die für das Aufwachsen und die Entwicklung der Kinder essenziell sind.“
Kontaktdaten des Bistums Münster
Für Betroffene sowie alle weiteren Personen, die Angaben zu dem Geschehenen machen können, ist der Interventionsbeauftragte des Bistums Münster, Herr Peter Frings, Ansprechpartner:
Telefon: 0251/4956031, E-Mail: interventionsbeauftragter@bistum-muenster.de
Alle Kontaktdaten sind auf der Internetseite des Bistums Münster zum sexuellen Missbrauch zu finden: www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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