Kleve - Emmerich - Goch - Wesel/Xanten: Die Sammelleidenschaft hat doch Jeden von uns schon einmal befallen

Ich habe einen Arbeitskollegen, den Olaf, seit 14 Jahren und der hat eine Leidenschaft, die da heisst: Sammelleidenschaft und die erfasst schon Kleinkinder. Manche dieser Sammler teilen gerne, andere möchten alles für sich behalten. Oft ist dies nur eine kurze Leidenschaft. Vielleicht kann der Nachwuchs das andere Kind, mit dem es teilen soll, einfach nicht leiden. Wenn das Kind älter wird, also in der Schule ist, wird gesammelt was gerade Mode ist. Kleine Figuren oder Biertrucks, bunte Bilder in den verschiedensten Variationen sind immer in Mode, aber bei vielen erlischt die Sammelleidenschaft früher oder später wieder.
Ein gewisser Anteil der Leute bleibt Sammler oder wird als Erwachsener vom Sammelvirus befallen, dabei haben manche Sammelleidenschaften sogar ein hohes gesellschaftliches Ansehen, man denke nur an Kunstsammler, Weinsammler oder Sammler von alten Autos. Auch Briefmarkensammler, Sammler von Porzellan, Orchideen, alten Rosen, Erstausgaben alter Bücher oder Sammler von edlen Pferden werden durchaus geschätzt und bewundert.
Wer allerdings alte Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sammelt, wird kaum Lorbeeren ernten können. Dies sieht für Außenstehende dann zu sehr nach ,,sich nicht trennen können" aus. Übrigens: Die Sammelleidenschaft kann jeden Menschen jeder Gesellschaftsschicht und jeden Alters packen, wie man auf Flohmärkten und speziellen Sammlermärkten beobachten kann. Diese Events sind ein Sammelbecken der unterschiedlichsten Menschen.
Schließlich halten außenstehende im Extremfall den Sammler für einen Geldverschwender oder Spinner, der ,,eingewiesen gehört", wie es im Volksmund heißt. Sammelleidenschaft kann aber auch kriminell werden. So ist es unbestreitbar sehr traurig, um es milde auszudrücken, wenn Sammler oder Sammlerinnen Tiere sammeln ohne aufhören zu können, ohne den dafür nötigen Platz und die Zeit zu haben, die betreffenden Katzen, Hunde, Vögel oder Reptilien artgerecht versorgen zu können. Da muss man leider von Sucht und Tierquälerei sprechen.
Es können doch nur Dinge gesammelt werden, die im Besitz von anderen Menschen waren oder die besitzlos sind, beispielsweise Dinge, die andere wegwerfen wollten, die man also umsonst bekommt, der Sammler kauft die Objekte seiner Sammelleidenschaft anderen ab oder sammelt in der Natur, zum Beispiel Steine, die in aufgegebenen Steinbrüchen, am Strand oder sonst wo zu finden sind. Während viele Arten ohne Probleme aufgesammelt werden können, können andere auf der Roten Liste stehen und einem beim Zoll große Probleme bereiten. Ohne Frage, man kann natürlich auch Diebesgut sammeln oder Dinge die verboten sind, zum Beispiel bestimmte Arten von Pornografie.
Aber, je nach Sammelgebiet führt das Hobby schnell zu Platzproblemen, nicht nur wenn man alte Mopeds, Traktoren oder Autos sammelt, auch das Sammeln von Bildern führt einem die relative Enge der eigenen vier Wände vor Augen. So wundert es mich nicht, dass Sammler oftmals Ärger mit ihren Ehepartnern haben, schließlich gehört viel Geduld und Verständnis dazu zu akzeptieren, dass die eigene Wohnung mit vielleicht unnützen Dingen vollgestopft wird.
Da ist es schon schöner, wenn man auf seinem Compi, Videos, Fotos, Texte, sammelt und auf einer Festplatte speichert. So sammeln viele Menschen Aufnahmen aus ihren Urlauben, um ihren Urlaubserinnerung auf die Sprünge zu helfen. Ob dies aber zum Thema Sammelleidenschaft gehört, hängt davon ab wie exzessiv jemand im Urlaub fotografiert und filmt und wie viel Zeit sie oder er im Nachhinein ins Bearbeiten und Archivieren steckt.
Ich denke mal, die Geschichte und Neugierde oder die Geschichte des Sammelns ist so alt wie die Geschichte der Menschheit, nicht ohne Grund wurden unsere Vorfahren in der Steinzeit ,,Jäger und Sammler'' genannt. Zu der Zeit war Sammeln eine Leidenschaft, die das Überleben sicherte, waren es doch entweder Nahrungsmittel wie Muscheln, Austern, Meeresschnecken, Wildgemüse, Obst oder Wildkräuter die gesammelt wurden, aber auch Feuersteine, Holz als Brennholz oder als Material zum Gerätebau und ähnliche Dinge.

Autor:

Christian Tiemeßen aus Emmerich am Rhein

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