Kleve - Emmerich - Goch: Leidenschaft für schwarze Künste oder Buchdrucker braucht man heute auch noch

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Die Hauptaufgabe von Buchdruckern besteht darin, mithilfe von unterschiedlichen Druckmaschinen ein- und mehrfarbige Buchdrucke herzustellen, wobei hierzu auch hochwertige Kunstdrucke und Illustrationen gehören. Beim Beruf, ich meine der Berufung zum Buchdrucker handelt es sich um eine spezielle Gattung des Menschen. Bevor ein Druckauftrag ausgeführt werden kann, steht der Buchdrucker in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Schriftsetzer. Danach gilt für ihn zunächst, alle vorbereitenden Maßnahmen zu treffen. Hierzu gehört beispielsweise, die notwendigen Materialien wie Papier und Druckfarben sowie die Druckformen für den Druck vorzubereiten. Zudem müssen die Druckmaschinen entsprechend eingestellt und mit Vorrichtungen, die für beispielsweise das Stanzen, Prägen, Perforieren oder Nummerieren notwendig sind, auszustatten.
Auch das Mischen der Druckfarben, das Einfüllen meist mithilfe von Pumpsystemen in die jeweiligen Farbbehälter und das Justieren der Farbgebung gehört zu den vorbereitenden Maßnahmen. Als nächstes stellen Buchdrucker Probedrucke her und fertigen Farbskalen an, mit deren Hilfe sie die Farben, die Farbtöne und die Druckqualität mit den Vorlagen abgleichen.
Sofern Korrekturen notwendig sind, werden diese, meist mit Hilfe des Schriftsetzers vorgenommen, danach kann der eigentliche Produktionsvorgang beginnen. Während des Druckprozesses kontrollieren Buchdrucker die Funktionen der Druckmaschinen und greifen regulierend ein, sofern Fehler oder Störungen auftreten sollten. Außerdem überprüfen sie regelmäßig die Druckqualität mithilfe einer stark vergrößernden Lupe, die als Fadenzähler bezeichnet wird.
Durch diese Maßnahmen ist eine gleichbleibende Druckqualität sichergestellt. Ist der Druckvorgang beendet, entnehmen und beseitigen Buchdrucker die nicht mehr benötigten Druckformen. Außerdem fällt auch die Reinigung und die Wartung der Druckmaschinen und der verwendeten Zusatzaggregate in ihren Aufgabenbereich.
Buchdrucker bedrucken Papiere mithilfe von Tiegel-, Flachform- oder Rotationsdruckmaschinen. Während des Druckvorgangs kontrollieren Buchdrucker die Druckmaschinen und die Farbsteuereinrichtungen und greifen bei Maschinenstörungen umgehend ein. Dadurch sind reibungslose Abläufe ohne längere Unterbrechungen oder Verzögerungen sichergestellt. Dies kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn die Zeitvorgaben eng sind und Liefertermine unbedingt eingehalten werden müssen. Gleiches gilt für die Kontrolle der Farbqualität, die neben Aufmerksamkeit auch ein geschultes Auge und ein feines Farbempfinden voraussetzt. Sofern es Abweichungen zum Original gibt, justieren Buchdrucker die Druckmaschinen vielfach manuell nach, messen die Konsistenz der Druckfarben und gleichen die Druckerzeugnisse mit Vorlagen, Mustern und Farbskalen ab. Einen Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen Buchdrucker im Stehen (und in früheren Zeiten mit dem Vernichten von Alkohol) beispielsweise bei der Druckvorbereitung, beim Bedienen der Druckmaschinen oder bei der Überwachung der Druckvorgänge. Der Geräuschpegel der laufenden Druckmaschinen kann dabei recht hoch sein. Hinzu kommt der Geruch der Druckfarben, von Reinigungs- und Lösungsmitteln, von Schmiermitteln, mit denen empfindliche Maschinenteile nach der Reinigung gefettet werden, und teils von Klebstoffen.

Autor:

Christian Tiemeßen aus Emmerich am Rhein

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