Hochwasser am Rhein vor 30 Jahren - Die Löschgruppe Düffelward erinnert sich
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- Hochwasser 1995.
- Foto: Feuerwehr Kleve
- hochgeladen von Günter van Meegen
Zum dreißigsten Mal jährt sich das Rhein-Hochwasser von 1995 in diesen Tagen. Die Löschgruppe Düffelward der Feuerwehr Kleve blickt zurück auf die dramatischen Tage und nutzt die Gelegenheit um daran zu erinnern, dass die wichtigen Arbeiten auch damals schon von ehrenamtlichen Feuerwehrleuten geleistet wurden. Im Hinblick auf mehr extreme Wetterlagen sind neue ehrenamtliche Helfer immer herzlich willkommen.
Auszug aus der Chronik der Löschgruppe Düffelward
Das Jahr 1995 sollte mit dem wohl längsten Einsatz der Geschichte der Feuerwehr Düffelward beginnen. Der Rhein trat wieder einmal über die Ufer. Was eigentlich für die Bewohner der Niederung alljährliche Routine ist, wurde nun von Tag zu Tag bedrohlicher. Bald war die Hochwassermarke des bis dahin höchsten Wasserstandes von 1926 erreicht. Eine Flutkatastrophe bedrohte die Menschen in den Niederlanden und im Kreis Kleve. Der Kreis Kleve gab Katastrophenalarm, die Niederlande schritten sogar zur Zwangsevakuierung. Einem Exodus gleich strebten ganze Wagenkolonnen aus Millingen aan de Rijn über die K3 in Richtung der sicheren Klever Höhen. Auch das Nachbardörfchen Schenkenschanz wurde evakuiert. Nur widerwillig ließen die Menschen ihre Häuser zurück, bis auf Kameraden der Feuerwehr und einige wenige geduldeter Helferinnen und Helfer.
Vom 30. Januar bis zum 3. Februar 1995 übernachteten die Düffelwarder Blauröcke im Depot, um schnell bei Tag und Nacht Hilfe leisten zu können. Dabei kamen die Kameraden in der Tat kaum zur Ruhe. Hier auszugsweise einige Einsätze dieser ereignisreichen Woche:
- Auf Schenkenschanz drohte die alte Hochwassermauer im Bereich
des Hofes Timpe zu unterspülen. Die Düffelwarder sicherten die
Mauer, in dem sie auf dem Spielplatz der "Schanz" Sandsäcke
füllten und diese an der Mauer verlegten.
- Am Abend des gleichen Tages musste in Düffelward die Bevölkerung
mittels Flugblättern gewarnt werden. Die Kameraden setzten von
Schenkenschanz aus mit der Fähre über, während in den
Ortschaften Unheil verkündend die Sirenen heulten.
- Die Männer leisteten Unterstützung für die Dorfbewohner bei der
Räumung der Häuser und Sicherung der Habseligkeiten.
- Auf dem Dorfplatz füllten sie Sandsäcke und verteilten sie an
die Bürger.
- Mit Bundeswehr und THW zusammen leistete die Löschgruppe
Deichsicherungsarbeiten im Bereich Klever Straße,
Röstendaalstraße und Deichbogen.
- Sie organisierten im Deichbogen die Bergung eines eingesunkenen
Möbelwagens, der bereits mit dem Mobiliar eines Anwohners
beladen war und in die überflutete Weide am Deich zu kippen
drohte.
Oft besuchte der damalige Bürgermeister der Stadt Kleve, Karl Thelosen, die Wehrleute morgens persönlich im Gerätehaus, trank mit ihnen eine Tasse Kaffee und erörterte die Lage. Trotz der Sorge um die eigenen Familien standen die Feuerwehrleute ihren Mitbürgern bei! Diese dankten es ihrer Feuerwehr später mit einer großen Spendenaktion. In der Zeit der Hochwasserbedrohung hat die Feuerwehr bei den Bürgern viele Pluspunkte gesammelt. Die Löschgruppe bewies einen ausgezeichneten Teamgeist. Erwähnenswert ist noch das Gastwirtsehepaar Ralf und Ute Hübbers, die die Männer in der Hochwasserwoche verpflegten sowie die verschiedenen Arbeitgeber, die die Kameraden ohne Rückforderung von Lohnzahlungen eine Woche vom Dienst befreiten.
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Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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