Ergebnisse Modal-Split-Erhebung
Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel etabliert

Das Thema Mobilität bewegt die Menschen in Kleve. | Foto: Archivbild Christoph Frauenlob
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Mehr als jeder fünfte Weg wird in Kleve mit dem Fahrrad zurückgelegt, wichtigstes Verkehrsmittel aber ist das Auto, Bus und Bahn werden - pandemiebedingt -nur wenig genutzt und bieten noch Potenzial – das sind die herausragenden Ergebnisse der Mobilitätsbefragung für die Stadt.

Kleve. Weitere Zahlen aus der Befragung: Im Durchschnitt legen die Einwohnerinnen und Einwohner in Kleve werktags 3,2 Wege pro Person zurück. Das sind jeden Tag über 170.000 Wege, die im Schnitt 7,3 Kilometer lang sind, sodass die Menschen in Kleve insgesamt täglich eine Strecke von rund 1,2 Millionen Kilometer mit dem Auto, mit dem Rad, zu Fuß oder mit Bus und Bahn zurücklegen – das entspricht etwa 31 Erdumrundungen.

Rege Beteiligung an Umfrage
Insgesamt mehr als 1.100 Personen hatten bei der Mobilitätsbefragung mitgemacht und im September und Oktober 2020 für einen bestimmten Tag ihre Wege protokolliert und Fragen zur Mobilität in Kleve beantwortet. „Die rege Beteiligung zeigt, dass das Thema Mobilität die Menschen in Kleve bewegt und ein hohes Interesse hervorruft, an der Weiterentwicklung mitzuwirken“, freut sich der Bürgermeister Wolfgang Gebing über die gute Resonanz auf die Befragung und bedankt sich bei allen Teilnehmenden. Die Ergebnisse fließen direkt in das Mobilitätsentwicklungskonzept für die Stadt Kleve ein, das aktuell bearbeitet wird.

Auch der Einkauf wird auf zwei Rädern erledigt
„Das Fahrrad ist als ein alltägliches Verkehrsmittel etabliert“, kommentiert Alexander Reichert die Ergebnisse. Der Planer ist Teamleiter Mobilitätserhebungen der Planersocietät, die im Auftrag der Stadt die Haushaltsbefragung organisiert hat. Als Beleg für seine These führt der Experte der Planersocietät an, dass auch viele Arbeits- und Einkaufswege in Kleve auf zwei Rädern erledigt würden. Dennoch gibt es auch im Radverkehr einige Verbesserungswünsche: Die Menschen in Kleve sprachen sich vor allem für mehr und bessere Radabstellanlagen aus, vor allem an Haltestellen.

Potenzial ist ausbaufähig
Reichert sieht trotz des bereits hohen Anteils noch weiteres Potenzial für das Rad in Kleve. Er macht dies einerseits an den Wegelängen in Kleve fest (61 Prozent unter 5 Kilometer) und andererseits am Markterfolg von Elektrofahrrädern und dem damit verbundenen erweiterten Aktionsradius für das Rad. Der E-Bike-Boom geht auch am niederrheinische Kleve nicht vorbei: Mehr als ein Viertel der Einwohnerinnen und Einwohner besitzt inzwischen ein Elektrorad. Ein weiterer Punkt: Dass hohe Ausbaustandards zu mehr Radverkehr führen, beweist gerade die Europa-RadBahn; entsprechend sollte aus Sicht der Planersocietät die Qualität dieses erfolgreichen regionalen Radwegs auch für andere Radverbindungen beispielhaft sein.

Untergeordnete Rolle für Bus und Bahn
Öffentliche Verkehrsmittel spielen in Kleve nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich zwei Prozent der Wege werden mit Bus oder Bahn zurückgelegt, wobei dieser geringe Anteil zu einem Teil auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen ist. So wurden die öffentlichen Verkehrsmittel durch vermehrtes Homeoffice und aufgrund der befürchteten Ansteckungsgefahr bundesweit gemieden. Bus und Bahn haben in Kleve also noch Potenzial, das die Stadt auch heben will: Im Dezember dieses Jahres startet ein On-Demand-System in Kleve: Kleinbusse werden dabei nachfragegesteuert und linienunabhängig eingesetzt. Im März hat die Stadt dafür die Voraussetzungen geschaffen. Auch der geplante Ausbau der Bahnstrecke RE 10 (Niers-Express nach Duisburg) soll den öffentlichen Verkehr in Kleve attraktiver machen und neue Fahrgäste anlocken.

Die Ergebnisse der Modal-Split-Erhebung stehen ab sofort allen Interessierten zum Download auf der Homepage der Stadt Kleve unter www.kleve.de/mobil zur Verfügung.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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