Achtung Glosse - Corona treibt seltsame Blüten
Der Ellenbogenkuss: Wort des Jahres 2020?

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Das Jahr 2020, es wird wohl als das Corona-Jahr in die Geschichtsbücher eingehen und nicht als Beginn der goldenen Zwanziger. Wie war das noch vor 2 Jahren zur Fußball-WM? Da war jeder Deutsche Jogi, Fußball-Experte und der verkannte Trainer der Deutschen Nationalmannschaft. Heute dagegen haben die Deutschen den Beruf des Weißkittels für sich entdeckt. Natürlich mit Mundschutz und eigenem Lagerraum für Desinfektionsmittel. 

Des Deutschen neues Lieblingstier ist mittlerweile ein kleiner Nager, der eifrig Nudeln und Klopapier hortet, äh hamstert. Und, kein Scherz, ich habe mich selbst dabei ertappt. Als mir gegenüber im Wartezimmer des Arztes sitzend die total verschnupfte und hustende Dame mit "Frau Zhang" (Name geändert) aufgerufen wurde, befiel mich schon ein merkwürdiges Gefühl. Gepaart mit dem Verlangen, herzhaft über mich selbst zu lachen. 

Im Moment habe ich das Gefühl, dass Corona entweder hochgepusht oder verharmlost wird. Goldener Mittelweg? Fehlanzeige! Geburtstag zu haben, ist irgendwie auch nicht mehr das, was es mal war. Wenn einen alle erstmal fragen, ob sie mir denn überhaupt die Hand schütteln oder mich auf, äh in den Arm nehmen dürfen. Und in der Kirche wird, wie ich heute erfahren habe, der Friedensgruß nicht mehr mit Handschlag, sondern freundlichem Zunicken zelebriert. 

Doch da gibt es nun, dem Treffen der Gesundheitsminister in Brüssel sei Dank, endlich DIE Lösung:

Den Ellenbogenkuss.

Ja, den Ellenbogenkuss, wie der Nachrichtensprecher vorhin begeistert ins Mikro bellte. Hört / hören Sie mal, das Wort ist so neu, das kennt nicht mal der Gockel. Noch nicht! Ich glaube allerdings, dies Wort hat, genauso wie die Geste, Potential. Potential zum Wort oder auch Unwort des Jahres 2020. Was das ist, möchtet Ihr / möchten Sie gerne wissen? Nun ja, das keimfreie Antitschen nein, nicht von Eiern, sondern von bekleidetem Ellenbogen zu Ellenbogen.

Das machte echt was her, heute Abend in den Nachrichten, so von Minister zu Minister. Aber ist bestimmt bald Normalität. Na mal schauen, was passiert, wenn ich morgen alle Leute dergestalt begrüße... ;-)

Autor:

Christiane Bienemann aus Kleve

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