Bibliotheksleiterin Elvira Dörner verabschiedet sich von der HSRW – die Nachfolge übernimmt Jonas Lamik

von links nach rechts, Michael Strotkemper, Elvira Dörner und Jonas Lamik | Foto: Hochschule Rhein-Waal
  • von links nach rechts, Michael Strotkemper, Elvira Dörner und Jonas Lamik
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Ihren Auftrag erhielt sie vom damaligen Gründungskanzler der Hochschule Rhein-Waal: Dr. Martin Goch hat sie 2009 eingestellt, um aus „Wüste und Staub“ und zunächst ohne Personal eine zukunfts- und nutzerorientierte Hochschulbibliothek an zwei Standorten aufzubauen. Nun scheidet sie „aus dem aktiven Arbeitsleben aus“, wie Elvira Dörner selber sagt. Den Begriff Ruhestand verwendet sie nur ungern.
„Ruhe kennt sie auch gar nicht“, stellt der heutige Kanzler, Michael Strotkemper, fest. „Frau Dörner und ihr Team haben mit einer unbändigen Leistungsbereitschaft die Hochschulbibliothek aufgebaut und konsequent weiterentwickelt.“ Selbst an ihren letzten Arbeitstagen engagierte sie sich noch im Projekt zur Einführung eines neuen Bibliotheksmanagementsystems. In den letzten beiden Jahren ihrer Berufstätigkeit war es ihr zudem ein großes Anliegen, die Weichen für die zukünftige Entwicklung der Bibliothek zu stellen. So hat sie dafür Sorge getragen, die Zukunftsthemen Open Access und Transformation des Publikationswesens bereits jetzt zu verankern.

Begonnen hat die Mission von Elvira Dörner an einem leeren Schreibtisch, aber mit viel Wissen über das Management einer Bibliothek. Das hatte sie als Leiterin der Bibliothek des Deutschen Patent- und Markenamtes aus Berlin mitgebracht. Leer geblieben ist der Schreibtisch nicht sehr lange, denn beim Aufbau der Hochschulbibliothek war Tempo gefragt. Schon wenige Wochen nach ihrem Arbeitsbeginn waren die ersten Studierenden eingeschrieben, die – ebenso wie die Lehrenden – mit Literatur versorgt werden mussten. So wurde Elvira Dörner von der ersten Präsidentin, Prof. Dr. Marie-Louise Klotz, zu einem gemeinsamen Shopping-Ausflug in eine große Buchhandlung nach Düsseldorf eingeladen, um die ersten Bücher zu erwerben. Alles, was fachlich geeignet erschien, und „so viel, wie in den Kofferraum passte“, war das Einkaufsmotto. Es gibt unzählige Anekdoten wie diese, die den Pioniergeist in der Gründungszeit der Hochschule dokumentieren.

Sukzessive wurde unter Leitung von Dörner eine hybride, also zunehmend von digitalen Medien und Services geprägte Hochschulbibliothek mit zwei vollwertigen Bibliotheksstandorten in Kleve und Kamp-Lintfort eingerichtet. Ein modernes Discovery-System unterstützt bei der Recherche, Selbstverbuchungssysteme ermöglichen eine komfortable Ausleihe und ein Publikationsserver steht allen Hochschulangehörigen zur kostenlosen, weltweiten Veröffentlichung von wissenschaftlichen Publikationen zur Verfügung.

Beide Standorte verfügen über eine hohe Aufenthaltsqualität. Zahlreiche Arbeitsplätze mit und ohne Computer bieten eine ideale Umgebung zum Lernen und Arbeiten, auch in Einzel- und Gruppenarbeitsräumen.

„Eine moderne Bibliothek ist ein transmedialer Ort des Wissens, der die Informationsversorgung von Studierenden, Lehrenden und Forschenden bestmöglich und standortunabhängig unterstützt. Zugleich ist die Bibliothek für die Vermittlung von Informationskompetenz zuständig und ein Lernort der Begegnung und des Austauschs“, beschreibt Bibliotheksleiterin Dörner dabei zugleich den hohen Anspruch, den sie an sich und die von ihr geprägte Hochschulbibliothek stellt. Anforderungen, denen sie nach Bekunden von Kanzler Strotkemper mehr als gerecht geworden ist – zumal sich der Aufbau in einer Zeit vollzogen hat, in der sich das Bibliothekswesen in einer unglaublichen Geschwindigkeit weiterentwickelt hat und der Personalbedarf der Bibliothek mangels verfügbarer Fachkräfte zu keiner Zeit adäquat gedeckt werden konnte.

Umstände, die auch ihr Nachfolger, Jonas Lamik, bestens kennt. Zuletzt als Bibliotheksleiter an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf tätig, kennt er sich nicht nur im Hochschulumfeld aus. Seit neun Jahren wohnhaft in Kleve, ist ihm auch die Region gut bekannt: „Nachdem ich jahrelang tagtäglich von außen auf das Bibliotheksgebäude geblickt habe, ist es schon etwas Besonderes, nun hier arbeiten zu können.“ Voller Tatendrang und mit großer Motivation möchte Lamik die Hochschulbibliothek weiterhin auf dem neuesten Stand halten. Die Umsetzung der bereits eingeleiteten Migration auf das Bibliotheksmanagementsystem ALMA, das zur effizienteren Bereitstellung und Nutzung elektronischer Ressourcen beitragen wird, sowie die Implementierung einer Open-Access-Strategie, werden zu seinen ersten Handlungsfeldern gehören. „Die Open-Access-Transformation voranzutreiben und wissenschaftliche Publikationen frei und digital zugänglich zu machen, wird die wichtigste Bibliotheksaufgabe der nahen Zukunft“, freut sich Lamik, der dazu passend, den Staffelstab in Form des Open-Access-Logos von Elvira Dörner übernimmt. „Eine glückliche Hand für die Leitung, und dass er die Erfolgsgeschichte der Hochschulbibliothek weiterschreibt“, wünscht Kanzler Strotkemper dem neuen Leiter der Bibliothek für seinen offiziellen Start am 1. Januar 2023.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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